Beschreibung
Im 21. Jahrhundert haben Migration, der Einsatz Neuer Medien und eine zunehmende Kommerzialisierung marokkanische Sufi-Gruppen und ihre Trance-Rituale verändert. Angesichts islamistischer Reformbewegungen, nationalpolitischer Ansprüche und transnationaler Verflechtungen werden Konflikte um religiöse Lebensführung an den Orten dieser Bruderschaften, ihrer Heiligen und Dämonen, neu verortet. Dieses Buch untersucht im Anschluss an die Studien von Vincent Crapanzano, wie mit der Nutzung Neuer Medien bisherige Praktiken der Isawa und Hamadsa regeneriert und ihre Besessenheitsrituale und öffentlichen Zeremonien in neue Zusammenhänge und Lebenswelten übersetzt werden. Ausgezeichnet mit dem Forschungsförderungspreis der Frobenius-Gesellschaft.
Autorenportrait
Martin Zillinger (Prof. Dr.), geb. 1973, lehrt Ethnologie mit dem Schwerpunkt Religions- und Medienethnologie an der Universität zu Köln. Seit seiner Dissertation zu Trance-Medien und Neuen Medien in Marokko interessiert er sich für künstlerische, religiöse und wissenschaftliche Formen der Auseinandersetzung mit Fremderfahrungen.