Beschreibung
Die größte progressive Umwälzung, die die Menschheit bis dahin erlebt hatte, nannte Friedrich Engels die Renaissance. In der Renaissance erfuhr das Abendland einen ungeheuren Modernisierungsschub, der alle Bereiche des Lebens erfasste. Aus dem demutsvollen Menschen des Mittelalters wird der faber mundi, der selbstbewusste, schöpferische Mensch, der sich aufmacht, die Welt zu begreifen, zu formen, zu beherrschen. Die Renaissance verbreitete sich ab dem 14. Jahrhundert, von Italien ausgehend, in ganz Europa, wobei ihre geistigen Zentren in Florenz, den Niederlanden und Deutschland lagen. Die Bewegung bezog ihre philosophische Unterfütterung aus dem Humanismus. Über Kunst, Wissenschaft, Literatur und Politik hinweg bekannten sich die Vertreter der Renaissance zum Menschen als Maß aller Dinge und waren entschlossen, die beschränkten mittelalterlichen Lehren hinter sich zu lassen und die eigene Epoche durch eine Rückbesinnung auf Ideen der Antike neu zu gestalten. Unter dem Einfluss des Humanismus befassten sich Künstler intensiv mit Anatomie und Geometrie, entwickelten die Zentralperspektive und gelangten zunehmend zu einer naturalistischen Darstellungsweise. Dieser Band skizziert eine der schillerndsten Epochen der europäischen Kunstgeschichte, eine Umbruchzeit zwischen Mittelalter und Neuzeit, in der sich die schöpferische Kraft des Menschen in nie da gewesener Form entfaltete und die Namen der Künstler, die auch heute noch als Genies gehandelt werden, Legion sind. Vorgestellt werden unter anderen: Fra Angelico, Giovanni Bellini, Hieronymus Bosch, Sandro Botticelli, Pieter Brueghel, Lucas Cranach der Ältere, Albrecht Dürer, El Greco, Matthias Grünewald, Hans Holbein der Jüngere, Fra Filippo Lippi, Masaccio, Michelangelo, Pontormo, Raffael, Tintoretto, Tizian, Paolo Uccello, Veronese und Leonardo da Vinci.
Autorenportrait
Manfred Wundram (1925-2015) studierte Kunstgeschichte, Archäologie, Musikgeschichte und deutsche Literatur. Er war lange Jahre Professor für Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum und hat zahlreiche Veröffentlichungen über die Kunst der Früh- und Hochrenaissance herausgegeben.