Beschreibung
Us and Them ist eine Ode an Partnerschaft und Kunst. Das 1999 erstmals erschienene Buch vereint Fotografien von Helmut Newton und seiner Frau, der Schauspielerin und Fotografin June Newton, die unter dem Pseudonym Alice Springs arbeitete. Die Sammlung ist in fünf Abschnitte gegliedert, deren Blickrichtung zwischen Newtons und Springs' zärtlicher Privatwelt des "Us" und den glamourösen Begegnungen in ihrem gesellschaftlichen und beruflichen Umfeld, dem "Them", wechselt. Die "Us"Kapitel des Buches zeigen Selbstporträts und Aufnahmen, die Alice/June von Helmut und Helmut von Alice/June gemacht hat heitere Augenblicke, traurige Momente, Alltagssituationen. Alice fotografiert Helmut bei den Aufnahmen mit seinen Modellen, unter der Dusche und in Stöckelschuhen. Helmut erwischt Alice in der Küche, kostümiert oder wie sie nackt die Wäsche zum Trocknen aufhängt. Eine ganz andere als die Glitzerwelt, für die Newton berühmt war, eine Welt, in der auch Krankheit, Alter und Verfall ihren Platz haben. Im abschließenden "Them"-Kapitel richten Newton und Springs ihre Kameraobjektive auf das gleiche Motiv - Prominente wie Catherine Deneuve, Charlotte Rampling, David Hockney, Dennis Hopper, Karl Lagerfeld und Timothy Leary. Während Newton diese Motive auf typische Weise wie Statuen in Szene setzt, findet Springs einen ganz eigenen, geradlinigeren Zugang. Das Ergebnis ist eine ebenso anregende wie berührende Gegenüberstellung von Symmetrien und Unterschieden, zugleich aber auch die Chronik eines gemeinsamen Lebens und einer langjährigen Liebe.Us and Them bietet nicht nur ein elegantes Beispiel für unabhängige Betrachtungsweisen, sondern auch eine zärtliche und anregende Chronik einer Liebe im Laufe der Zeit.
Autorenportrait
Helmut Newton (1920 - 2004) war einer der einflussreichsten Fotografen aller Zeiten. Geboren in Berlin, gelangte er 1940 nach Australien und heiratete dort acht Jahre später June Brunell (alias Alice Springs). In den 1970er-Jahren erlangte er internationalen Ruhm durch seine Arbeit für das Modemagazin Vogue, dessen Bildersprache er prägte. Newton inszenierte seine Modelle nicht im Studio, sondern in Alltagssituationen, Innenräumen und auf der Straße. Seine Mischung aus widersprüchlichen Szenarien, kühner Beleuchtung und bemerkenswerter Bildkomposition wurde zu seinem Markenzeichen. Ihm wurden zahlreiche Ehrungen zuteil, darunter 1990 der Grand Prix national de la photographie und 1992 das Bundesverdienstkreuz. Prinzessin Caroline ernannte ihn zum Officier des Arts, Lettres et Sciences seiner Wahlheimat Monaco. Der ehemalige französische Kultusminister Philippe Douste-Blazy ernannte Newton 1996 zum Commandeur de l'Ordre des Arts et des Lettres. Bis zu seinem Tod im Alter von 83 Jahren lebte und arbeitete er eng mit seiner Frau June Newton zusammen. June Browne wurde 1923 in Melbourne, Australien geboren. Als junge Frau interessierte sie sich leidenschaftlich für das Theater. Sie änderte ihren Mädchennamen zu June Brunell, da es in Melbourne eine andere Schauspielerin gab, die June Brown hieß. Sie erhielt den Erik Kuttner Preis als beste Darstellerin im Jahr 1956. Sie heiratete 1948 den Fotografen Helmut Newton und war weiterhin am Theater tätig. Seit 1970 - das Ehepaar hatte sich in Paris niedergelassen - arbeitet June Newton ebenfalls als Fotografin und legte sich erneut einen Künstlernamen zu: Alice Springs. Ihre Werke wurden weltweit ausgestellt, zahlreiche Bücher folgten. June Newton lebte in London und Paris und verbrachte die letzten 30 Jahre in Monte Carlo. Ihr Mann starb 2004, seither führt sie die Helmut Newton Stiftung in Berlin.