Beschreibung
'Beurs' heißen die Kinder maghrebinischer Immigranten in Frankreich. Nadia ist eines von ihnen. Mit ihren sieben Geschwistern lebt sie in der Pariser Banlieue. Als der kommunistische Bürgermeister das vom Vater erbaute Haus plattwalzen lässt, wird sie zur Rebellin. Sie gründet einen Jugendverein, kandidiert bei den Stadtbezirkswahlen. Ihre muslimischen Brüder bieten ihr Wahlhilfe an unter der Bedingung, dass sie aufhört, sich für das Frauenrecht einzusetzen - sie wirft die beiden hinaus. Im multiethnischen Klima der Pariser Vororte, umgeben von archaischen Ehrbegriffen und einer muslimischen Kultur, in der Töchter für tot erklärt werden, weil sie als Model Erfolg haben, geht Nadia ihren eigenen Weg in die Freiheit.
Autorenportrait
Tahar Ben Jelloun, geboren 1944 in Fès (Marokko), lebt in Paris. Er gilt als bedeutendster Vertreter der französischsprachigen Literatur des Maghreb. 1987 wurde er mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet, 2004 mit dem renommierten International IMPAC Dublin Literary Award. Im Jahr 2011 wurde ihm der Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis verliehen. Seine Sachbücher 'Papa, was ist ein Fremder?' (2000), 'Papa, was ist der Islam?' (2001, Neuauflage 2013) und 'Arabischer Frühling' (2011) waren Bestseller. Mit Cabu und Wolinski, die bei dem Attentat auf Charlie Hebdo ermordet wurden, verlor Ben Jelloun zwei Freunde.