Beschreibung
Die vorliegende Arbeit untersucht aus sonderpädagogischer Sicht "Traumatisierung" bei Kindern und Jugendlichen hinsichtlich Genese, Diagnostik und Förderung. Sie bewegt sich an der Schnittstelle von Pädagogik und Therapie und hat Erkundungscharakter. Es wird einer für die Sonderpädagogik relativ neuen Frage nachgegangen und eine unerforschte Gruppe von Schülerinnen und Schülern untersucht. Es geht um Schulkinder mit schwerwiegenden Lebenserfahrungen, in deren Lebensgeschichten sich wiederholt Gewalt- und Isolationserfahrungen ausmachen lassen. In der Schule fallen diese Kinder durch vergleichbare Verhaltensstörungen und Lernprobleme auf. Viele von ihnen sind nur begrenzt gruppenfähig. Sie lassen sich als "traumatisiert" beschreiben und zwingen zu empathischem pädagogischem Handeln über lange Zeit. Bei vielen besteht ein Anspruch auf zusätzliche Hilfen im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung bzw. im Lernen. Sie adäquat zu beschulen und zu fördern, setzt in der Pädagogik ein Wissen um zugrunde liegende Sinnzusammenhänge und Krankheitskonzepte voraus. Die Daten werden mittels Feldforschung erhoben. Hermeneutisches Verstehen ermöglicht es dabei, Hypothesen zu diesen Kindern aufzustellen. Durch empirische Sozialforschung werden diese Hypothesen überprüft und unterlegt. Neue relevante Forschungsergebnisse aus der Neurobiologie zu Traumatisierung werden heran gezogen.