Beschreibung
Ob der räumlichen Trennung von ihrem Freund, mit dem sie seit vier Jahren glücklich war und keinerlei Zweifel daran hegte, dass es auch so bliebe, saß Barbara Koch am Abend des 6. Mai 1974 in Tränen aufgelöst im Wohnheim der Bundesfachschule für Fotografie in Hamburg, um dann nach siebenmonatigem Unterricht die Meisterprüfung abzulegen. In ihrer tiefen Traurigkeit nahm sie die nach und nach eintreffenden Kollegen kaum war - bis auf den letzten, dessen tönender Auftritt sie dermaßen irritierte, dass er sie kurzfristig aus ihrer Apathie riss: Frank Rehders, unmöglich angezogen, strotzend vor Selbstbewusstsein, allerbester Laune und betrunken. Dass sie nur drei Tage später rettungslos in diesen Mann verliebt war, der außer seiner Kamera nur das besaß, was er am Leibe trug, und der keinen Hehl daraus machte, weder Frau noch Kinder zu wollen, hob das Gefüge ihres bisherigen Lebens total aus den Angeln. Von Stund an war er die Luft, die sie zum Atmen brauchte. In den folgenden 23 Jahren wechselten sich Zeiten der Harmonie ab mit nervenaufreibenden Zerreißproben, denen sie und die gemeinsamen Töchter oft hilf los gegenüberstanden, wobei die größte emotionale Belastung seine mehrfachen Suizidversuche waren. Die Autorin zeichnet die Geschichte ihres nicht alltäglichen Lebens mit einem exzentrischen Mann auf, den sie rückhaltlos liebte und dem sie auf ihre Art treu war - bis in den Tod.