Beschreibung
Es ist eine Sprache der Auszehrung, die er betreibt - und die sich auch in seiner physischen Existenz niedergeschlagen hat. Die Rede ist hier von Antonine Artaud, dem Begründer des Theater der Grausamkeit. Wie ist es möglich, dass das literarische Talent dieses Mannes dermaßen an den Rand gedrängt werden konnte? Heute kennen maximal noch die Spezialisten vereinzelte Theorien des besonderen und einzigartigen Schauspielers und Dichters. Antonine Artauds rätselhafter Tod - er starb mit einem Schuh in der Hand - sorgt für ein spannendes Bild. Zu Lebzeiten veröffentlichte der Dichter nur wenige Texte. Im Fokus dieser Biographie stehen neben der verschleppten Rezeptionsgeschichte von Artauds Werk auch sein schwieriges Schicksal, sein bedingungslos humanistisches Engagement sowie dessen Kontextualisierung in zeitgenössischen theatralen und literarischen Diskursen. Neben den Aufzeichnungen aus dem Alltag wird hier auch ein intellektueller Zugang zu Artauds Biographie gefunden, die sich im politischen Denken im Paris der zwanziger Jahre sowie während des ersten Weltkriegs artikuliert.
Autorenportrait
Sophie Reyer, geboren 1984 in Wien, lebt als freie Schriftstellerin, Autorin und Komponistin in Wien. Sie erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Literaturförderungspreis der Stadt Graz (2007), den KUNO-Essaypreis (2013) und den Literaturpreis der Stadt Graz (2013). Promotion zum Thema Performanz und Biomacht, Master of Arts in Komposition/Musiktheater, Diplom in Szenischem Schreiben und in Drehbuch und Filmregie an der Kunsthochschule für Medien in Köln. 2014 Uraufführung des Stücks "Anna und der Wulian" an der Badischen Landesbühne. Mit ihrem Buch "Mutter brennt" stand Sophie Reyer 2019 auf der Shortlist für den Österreichischen Buchpreis. Bei K&N ist 2019 "Veza Canetti. Eine Biographie" und 2020 "Susanne Wenger. Eine Biographie" erschienen.