Beschreibung
Der Einsiedler Mönch Pater Joseph Dietrich führte am Ende des 17. Jahrhunderts mehr als dreissig Jahre lang Tagebuch. Die 18 Bände, die die damalige Lebenswelt eindrücklich schildern, erlauben Einblicke in Dietrichs Wahrnehmung von Natur und Wetter, die sich vor dem Hintergrund der klimatischen Kaltphase des Late Maunder Minimum (1675-1715) und der damit in Bezug stehenden Subsistenzkrise der 1690er-Jahre veränderte.Der Autor geht auf die zeitgeschichtlichen und kulturellen Entstehungshintergründe des Tagebuchs ebenso ein wie auf Dietrichs Werdegang im Kloster. Neben Fragen nach seiner Motivation und seinem Beziehungsnetzwerk werden auch praktische Aspekte der Tagebuchführung thematisiert. Darauf aufbauend werden die rund 6000 Tagesbeschreibungen zu Natur und Wetter analysiert.
Autorenportrait
Lukas Heinzmann studierte Geschichte, Germanistik und Allgemeine Ökologie in Bern und promovierte am Lehrstuhl für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte der Universität Bern. Zusätzlich absolvierte er die Graduate School of Climate Sciences des Oeschger Centre for Climate Change Research und das Weiterbildungsprogramm Master of Advanced Studies in Archival, Library and Information Science (MAS ALIS).