Beschreibung
Unter den liturgischen Handschriften des Mittelalters nahm das Epistolar zusammen mit dem Evangeliar und dem Sakramentar die wichtigste Rolle ein. Die hier versammelten Lesungen ergänzten sich untereinander, bis sie vor allem ab dem 12. Jahrhundert im Missale zusammengefasst wurden. Typologisch können die Epistolare zwischen Handschriften, in denen die Brieflesungen in liturgischer Reihung als Exzerpte enthalten sind, und in Codices, die die vollständigen Brieftexte enthalten, unterschieden werden. Der vorliegende Band betritt Neuland und untersucht durch ausgewiesene Fachleute erstmals die künstlerische Ausgestaltung von Epistolaren des frühen und hohen Mittelalters anhand der wichtigsten Beispiele vom 9. bis 13. Jahrhundert sowohl hinsichtlich des Inhalts als auch der künstlerischen Form und präsentiert eindrückliche Leistungen mittelalterlicher Buchmalereien, die bisher oft kaum beachtet sind. Mit Beiträgen von Felix Heinzer, Christoph Winterer, Wolfgang Augustyn, Christine Jakobi-Mirwald, Harald Horst, Jochen Hermann Vennebusch, Ursula Prinz, Irmgard Siede, Vivien Bienert, Anne Suwa, Hans-Walter Stork, Beate Braun-Niehr, Tobias Ertel und Klaus Gereon Beuckers.
Autorenportrait
Prof. Dr. Klaus Gereon Beuckers (* 1966 in Köln) hat Kunstgeschichte, Mittlere und Neue Geschichte, Vergleichende Religionswissenschaft sowie Katholische Theologie in Bonn, Köln und Mainz studiert. Seit 2008 ist er Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte am Kunsthistorischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Kunst des 9. bis 11. Jahrhunderts sowie nach 1945. Vivien Bienert (* 1983 in Backnang) hat Rechtswissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik in Trier und Stuttgart studiert und ist 2020 in Kiel mit einer Dissertation zur Buchproduktion im 15. Jahrhundert promoviert worden. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Malerei des Spätmittelalters, Handschriftenkunde sowie Kunst aus Frauenstiften und Frauenklöstern. Ursula Prinz, Doktorandin am Kunsthistorischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Geboren 1988 in Gorzów Wlkp. (Polen), Studium der Kunstgeschichte und Geschichte in Greifswald und Kiel, seit 2018 Arbeit am Dissertationsprojekt, seit 2017 Lehrbeauftragte in Kiel. Forschungsschwerpunkte: Kunst des Mittelalters, Buchmalerei.