Beschreibung
'Denn wir alle begreifen jetzt, daß ein Linguist, der sich gegenüber der poetischen Funktion der Sprache verschließt, und ein Literaturwissenschaftler, der sich über linguistische Fragen und Methoden hinwegsetzt, gleicherweise krasse Anachronismen sind.' (Roman Jakobson, Linguistik und Poetik) Diesem interdisziplinären Gedanken verpflichtet, eröffnet Martina Wörgötter einen neuen Zugang zum literarischen Werk Marie-Thérèse Kerschbaumers. Unter der Prämisse einer starken Beeinflussung der Autorin durch strukturalistische Theorien widmet sich diese Studie dem besonderen Interesse Kerschbaumers an der Sprache - seiner theoretisch-poetologischen Dimension einerseits, den Manifestationen in der konkreten Sprachverwendung andererseits. So wird anhand eines individuellen literarischen Werks und seiner variantenreichen Sprach- und Stilexperimente die Bedeutung der Sprache bzw. des Zusammenhangs von Linguistik und Poetik, wie sie eine ganze literarische Generation geprägt hat, exemplarisch dargestellt und gleichzeitig ein Modell entworfen, um den Dialog zwischen Sprach- und Literaturwissenschaft gelingen zu lassen.
Autorenportrait
MARTINA WÖRGÖTTER, geb. 1981. Studium der Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte in Salzburg und Paris. Promotion 2013 mit vorliegender Arbeit. Derzeit Senior Scientist im Literaturarchiv Salzburg und im Stefan Zweig Centre Salzburg.