Beschreibung
'De anima' ('Über die Seele') gehört zu den faszinierendsten, philosophisch lohnendsten, aber auch schwierigeren Schriften des Aristoteles. Ziel des Traktats ist es, zu definieren, was es für menschliches, tierisches und pflanzliches Leben heißt, lebendig zu sein. Die zweisprachige Studienausgabe von Klaus Corcilius bietet eine vollständige Neuübersetzung, eine Einleitung und einen Kommentar. 'Bewundernswert. Die Übersetzung, die synoptisch neben dem mit kritischem Apparat versehenen griechischen Text abgedruckt wird, ist sehr sorgfältig, gleichzeitig aber klar und gut lesbar.' Frankfurter Allgemeine
Autorenportrait
Aristoteles wird 384 v. Chr. in Stagira (Thrakien) geboren und tritt mit 17 Jahren in die Akademie Platons in Athen ein. In den 20 Jahren, die er an der Seite Platons bleibt, entwickelt er immer stärker eigenständige Positionen, die von denen seines Lehrmeisters abweichen. Es folgt eine Zeit der Trennung von der Akademie, in der Aristoteles eine Familie gründet und für 8 Jahre der Erzieher des jungen Alexander des Großen wird. Nach dessen Thronbesteigung kehrt Aristoteles nach Athen zurück und gründet seine eigene Schule, das Lykeion. Dort hält er Vorlesungen und verfaßt die zahlreich überlieferten Manuskripte. Nach Alexanders Tod, erheben sich die Athener gegen die Makedonische Herrschaft, und Aristoteles flieht vor einer Anklage wegen Hochverrats nach Chalkis. Dort stirbt er ein Jahr später im Alter von 62 Jahren. Die Schriften des neben Sokrates und Platon berühmtesten antiken Philosophen zeigen die Entwicklung eines Konzepts von Einzelwissenschaften als eigenständige Disziplinen. Die Frage nach der Grundlage allen Seins ist in der "Ersten Philosophie", d.h. der Metaphysik jedoch allen anderen Wissenschaften vorgeordnet. Die Rezeption und Wirkung seiner Schriften reicht von der islamischen Welt der Spätantike bis zur einer Wiederbelebung seit dem europäischen Mittelalter. Aristoteles' Lehre, daß die Form eines Gegenstands das organisierende Prinzip seiner Materie sei, kann als Vorläufer einer Theorie des genetischen Codes gelesen werden.