Beschreibung
Karl May gilt als der erfolgreichste deutsche Schriftsteller aller Zeiten. Freilich sind Bekanntheitsgrad und Auflagenhöhe nur eine Seite literarischen Erfolges. Wenigstens ebenso aussagekräftig für den Erfolg eines Autors wie das Interesse der Leser, Kritiker und Forscher ist die Frage, inwieweit seine Fantasien, seine Figuren und vielleicht sogar seine eigene Person andere dazu anregten, diese zum Vorwurf weiterer literarischer Erfindungen zu machen. Wie die vorliegende Sammlung von 'Karl-May-Geschichten' unterschiedlichster Art und sehr verschiedener Autoren nachdrücklich zeigt, ist auch dies bei Karl May in ungewöhnlichem Ausmaß und auf sehr vielfältige Weise geschehen. Es ist kein Zufall, dass die Anthologie mit drei eindeutigen Parodien beginnt. Tatsächlich stehen Parodien auf Mays Stil und seine Motive am Beginn der literarischen Rezeption seiner Werke. Die Texte des Jugend-Redakteurs Fritz von Ostini (Die blaue Schlange, 1901), eines Anonymus aus Aachen (Ich in Aachen, 1902) und des unerbittlichen May-Gegners Rudolf Lebius (Die Löwenjagd, 1905) aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts sind die hervorragendsten Beispiele dafür. Die umfangreichste Gruppe der 'Karl-May-Geschichten' bilden aber jene Romane, Erzählungen und Autobiografien, in denen Schriftsteller sich an ihre jugendliche Karl-May-Lektüre erinnern und diese zum Thema eigener Fiktionen machen. Danach folgen die Romanbiografien über May, in denen sich der Versuch, dieses vielfach gebrochene Leben nachzuerzählen, oft mit Fiktion und dichterischer Freiheit vermischt. Bedürfte es überhaupt noch eines Beweises dafür, dass Karl May inzwischen von seinen nachgeborenen Schriftstellerkollegen als beachtlicher, wenn auch höchst eigentümlicher Mensch und Autor wahrgenommen wird, so könnten ihn jene Erzählungen und Romane der letzten Jahre liefern, in denen sich 'Karl May' als Kunstfigur selbstständig macht und in nur noch lockerer Bindung an seine authentische Biografie die merkwürdigsten Begegnungen und Abenteuer erfährt. Inhalt: Fritz von Ostini: Die blaue Schlange IndianerRoman von Karl May. (Schluß.) Anonym: Ich in Aachen Reiseroman von Karl May. (11. Fortsetzung.) Rudolf Lebius: Die Löwenjagd. Reiseerlebnisse von Karl May Leonhard Frank: Die Räuberbande Roman [Auszug] Wilhelm Matthießen: Karl Mays wunderbare Himmelfahrt Ein Märchen Paul Keller: Hero und Leander Hans Reimann: Joe und Charlie Nach Karl May Hellmuth Unger: Mein Freund Winnetou Heinrich Lhotzky: Ein unerwünschter Gast Franz Kandolf: Spuk in der Villa Shatterhand Otto Soyka: Old Shatterhand Eine Erzählung Otto Flake: Karl May bei den Mädchen Harry Schreck: Ein Man denkt an Karl May Gustav Renker: Der große Winnetou Eine Schülergeschichte Karl Heinz Dworczak: Das Leben Old Shatterhands Der Roman Karl Mays, [Auszug] FranzJosef Weiszt: Karl May Der Roman seines Lebens [Auszug] Veit Bürkle: Frühe Liebesgeschichte um Karl May Fritz Barthel: Letzte Abenteuer um Karl May [Auszug] Hansotto Hatzig: An einem Tag in Riva Eugen Oker: Winnetou in Bayern Ein Roman für erwachsene Kinder [Auszüge] Erich Heinemann: Gut gemacht, Winnetou Erich Loest: KarlMayNovelle Albrecht Peter Kann: Karl May So war sein Leben [Auszug] Burghard Bartos: "Old Shatterhand, das bin ich." Karl May [Auszug] Peter Henisch: Vom Wunsch, Indianer zu werden Wie Franz Kafka Karl May traf und trotzdem nicht in Amerika landete [Auszug] Walter Püschel: Old Shatterhand in Moabit Ein KarlMayRoman [Auszug] Lothar Reichel: Winnetou darf nicht sterben Ein Jugendroman [Auszug] Otto Kreiner: Abendsonne Roman über Karl May [Auszug] Juergen Heinzerling: Karl May und der Wettermacher Roman [Auszug] Otto Emersleben: In den Schründen der Arktik Reiseerzählung [Auszug] Hans Christoph Buch: Empor ins Reich der Edelmenschen oder: Wie Karl May Adolf Hitler traf Cornelia Panzacchi: Im Tal der Bücher Ein Roman phantastischer Reisen Teil 1: Die Auen [Auszug]