Beschreibung
Beißende Gerüche, starrende Stühle und leise Lakenworte sind die stummen Zeugen einer Gewalt, für die Laura Leupis Buch eine Sprache sucht. Doch nicht nur die erlebte Gewalt will beschrieben werden, auch die Folgen, die Dissoziation, der Verlust des Vertrauens in die Welt. Wie verändert sich die Wahrnehmung des Zuhauses, wenn eine Person in diesem vermeintlichen 'Safe Space' sexualisierte Gewalt erfährt? Wie können wir über Vergewaltigung sprechen, wenn wir selbst das Wort nicht unbefangen aussprechen können? Das Alphabet der sexualisierten Gewalt ist eine autofiktionale Spurensuche. Es versammelt Begriffe, fantastische Geschichten und politische Zaubersprüche, die als Ausgangspunkt dienen, um über sexualisierte Gewalt und ihre Auswirkungen nachzudenken. Es ist ein Versuch, der prekären Erinnerung ein Gefäß zu geben - und an eine selbstbestimmte Zukunft zu denken. 'Das ist ein mutiges Buch. Zumal eines - dafür ist man heutzutage dankbar -, das eine präzise Form für das sucht, was erzählt werden soll, und sich mit den auf der Hand liegenden Lösungen nicht zufriedengibt.' Rainer Moritz, Neue Zürcher Zeitung