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Stond

Unterm Pietismus Das Tagebuch der Martha Müller

Bod
Erschienen am 01.11.2020, Auflage: 1. Auflage
CHF 25,50
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783752611649
Sprache: Deutsch
Umfang: 612

Beschreibung

Nach einem halben Jahrhundert entdeckt der Ich-Erzähler das Tagebuch seiner frühverstorbenen Mutter. Anhand ihrer Aufzeichnungen reist er zurück in ihre Welt, die auch einmal seine war: die Welt der "Stond". Im intimen Gespräch mit der Tagebuchschreiberin, im Kommentar, in Erinnerungen, in eigener Spurensuche und kritischer Selbstreflexion entfaltet sich eine Familiengeschichte im Bann des Pietismus, die sich über mehr als hundert Jahre quer durch das 20. bis ins 21. Jahrhundert und über drei Generationen erstreckt. Geschildert wird das Leben der Martha Müller als "Stondenschwester" und als Mitglied der "Hahnischen Gemeinschaft", der sprichwörtlich "Stillen im Lande". Sie sind das Zentrum des Pietismus, wie er als kulturelle DNA den Südwesten Deutschlands bis heute prägt. Der Text erlaubt authentische Einblicke in die Vorstellungswelt und die vom religiösen Eifer geprägten Alltagspraktiken. Er verdeutlicht die Funktion dieses Glaubens im Kontext der kleinbäuerlich-handwerklichen Kultur Württembergs während der zwanziger Jahre und ihrem Wandel durch Nationalsozialismus, Nachkriegs- und Wohlstandsjahre, ein Wandel, der zwar das Schwinden der Mitglieder zur Folge hat, deren fundamentalistischen und mystizistischen Glaubenselemente aber in Metamorphosen bis in die Gegenwart weiterleben. Das Buch, gleichzeitig Biografie, Familiengeschichte und Ethnografie, ist ein authentisches Zeugnis schwäbischer Kultur- und Mentalitätsgeschichte und eine einfühlsame, aber auch kritische Würdigung des schwäbischen Pietismus.

Autorenportrait

Fritz Klein wurde im Schwäbischen geboren und verbrachte dort die ersten drei Jahrzehnte seines Lebens. Er studierte in Tübingen Philosophie und Kulturwissenschaften und arbeitete als Lehrer auf der Schwäbischen Alb, in Stuttgart und Berlin, wo er auch heute lebt. Das Buch ist autobiographisch geprägt.