Beschreibung
Aleksandr Puskins Urgroßvater Abram Hannibal war im Kindesalter in Afrika gefangen genommen und Peter dem Großen als Geschenk überreicht worden. Später würde er trotz aller Widerstände eine beeindruckende Militärkarriere hinlegen. Dieses Detail seiner Familiengeschichte nimmt Puskin in diesem unvollendeten Roman zum Ausgangspunkt: Im Roman Ibrahim genannt, wächst Abram am Zarenhof auf und wird mit Ende zwanzig von seinem 'Patenonkel' Peter dem Großen auf die Pariser Artillerieschule geschickt. Aus der Beziehung zu einer Gräfin geht ein Kind hervor, das nach der Geburt gegen einen weißen Säugling getauscht wird, damit der Ehemann der Gräfin keinen Verdacht schöpft. Nach seiner Rückkehr an den Zarenhof verläuft sich sein Kontakt mit der Gräfin trotz wiederholter Liebeserklärungen ihrerseits. Peter der Große will ihn zudem mit Natalja Gavrilovna, der Tochter eines Bojaren verheiraten. Sosehr Ibrahim sich jedoch auch ins Zeug legt: Natalja entzieht sich ihm und verkündet schließlich, sie möge lieber sterben, als mit dem 'Mohren' vermählt zu werden.
Autorenportrait
Aleksandr Puskin, 1799 in Moskau geboren, wird in Russland bis heute als größter Schriftsteller des Landes verehrt. Trotz seines kaum zu überschätzenden Einflusses auf Größen wie Gogol, Tolstoj oder Turgenev, ist Puskin in Deutschland einer der unbekanntesten russischen Autoren geblieben. In seinem vielfältigen Werk entwickelte er den satirischen Erzählstil, der die russische Literatur auf Dauer prägen sollte. Auf der Höhe seines Ruhms wurde er in einem Duell mit einem französischen Offizier schwer verwundet und starb daraufhin 1837 in Sankt Petersburg. [[Ivan Turgenev sprach 1880, bei der Enthüllung des Moskauer Puskin-Denkmals: »Zu schweigen von der männlichen Anmut, der Kraft und Klarheit seiner Sprache, dieser geradlinigen Wahrhaftigkeit, dem Fehlen von Lüge und Phrase, der Einfachheit, dieser Offenheit und Ehrlichkeit der Empfindungen - alle diese guten Züge guter russischer Menschen verblüffen nicht allein uns, seine Landsleute, sondern auch diejenigen unter den Ausländern, denen er zugänglich geworden ist.«]]