Beschreibung
In der Genesis schuf Gott die Dinge durch sein Wort. Er kann als erster Poet gelten. Es ist der Anspruch aller nachfolgenden Wort-Schöpfer. Allerdings sind sie mit diesem Anspruch aus christlicher Sicht des Teufels: sie reklamieren eine Sprachmacht für sich, die nur dem obersten Schöpfer zusteht. Noch schmerzhafter traf sie im Zuge der Aufklärung der Vorwurf, einem Irrtum aufzusitzen, sofern sie an einem "magischen" Wort-Ding Zusammenhang festhielten. Das löste eine "Sprachkrise" aus. An Beispielen von bekannten europäischen Autoren - Camus, Genet, Fichte, Joyce, Beckett, Musil, Benjamin - werden die unterschiedlichen Alternativen beschrieben, die von der religiösen Rückversicherung weg zu profanen Texten führten, ohne dem wissenschaftlichen Sprachzweifel der Zeichentheoretiker zu verfallen.
Autorenportrait
Geboren in Leipzig, aufgewachsen in München, Bonn und Euskirchen. Drei Jahre in Spanien - hauptsächlich in Madrid - als Hotelangestellter, Übersetzer und Sprachlehrer. Nach Rückkehr Brotberufe: Psychologe, Psychotherapeut, Verhaltenstrainer mit Schwerpunkt Teambildung, Konfliktlösung, Kommunikation. Lebt aktuell als "freier" Schriftsteller in Bielefeld. Veröffentlicht Lyrik, Romane, Essays.