Beschreibung
Am 5. Mai 1818 wurde Karl Marx geboren. Der 5. Mai 2018 ist als 200. Geburtstag also ein Datum, zu dem es den nach wie vor populärsten Kritiker dessen, was wir als Kapitalismus bezeichnen, und einen ebenso großen wie umstrittenen Denker, Publizisten und auch Politiker zu würdigen gilt. Die Herausgeber dieses Buches haben die versammelten Autoren aus diesem Anlass zu einer theoretischen (und absolut praktisch bedeutsamen) Frage eingeladen, die den Kern der Marxschen Theorie und Kapitalismuskritik betrifft: Was ist eigentlich das Ökonomische? Das zielt auf die gesellschaftliche Imagination des Ökonomischen (Cornelius Castoriadis) unter den besonderen Bedingungen des Kapitalismus wie auf die Frage, wie jenseits davon eigentlich die Beziehungen zwischen dem Ökonomischen und dem darüber hinausgreifenden Gesellschaftlichen verstanden werden sollten. Die Zusammenführung ganz verschiedener Autoren verbindet sehr unterschiedliche Zugänge zu dieser Frage zu einem informativen und vielseitigen Ganzen. Umso besser, um Verhältnissen zu entrinnen, in denen ökonomische Kalküle über unser Leben bestimmen. INHALTSVERZEICHNIS 1. Marx, die Ökonomie und die Ökonomik Hans Frambach: Zur Erklärung von wirtschaftlicher Entwicklung bei Karl Marx Frank Beckenbach: Warenproduktion mittels Waren? Eine kritische Würdigung des ökonomietheoretischen Ansatzes von Marx Heinz D. Kurz: Karl Marx und die "Unsichtbare Hand" Bertram Schefold: Die Bedeutung des Transformationsproblems und seine Lösung Helge Peukert: Warum ist die Marxsche Theorie ein unentbehrlicher pluraler Bestandteil für die Volkswirtschaftslehre? 2. Marx, Ökonomie und Gesellschaft Claus Thomasberger: Das ökonomische Problem in einer komplexen Gesellschaft. Marx' Beitrag zu einer transformativen Wissenschaft Lars Hochmann: Vordenken braucht Nachdenken. Ökonomik ist Analyse, nicht Abstraktion von Ökonomie Reinhard Pfriem: Die nachökonomische Gesellschaft als reale Utopie. Überlegungen zur Aufhebung des Ökonomischen Raul Zelik: Marx! Warum den kritischen Gesellschaftswissenschaften ein materialistic turn gut tun würde und was sich sonst von Marx noch lernen ließe Rainer Lucas: Inwertsetzung räumlicher Strukturen. Produktion und Reproduktion als Grundlagen einer transformativen Stadt- und Regionalentwicklung Uwe Schneidewind/ Holger Berg/ Katharina Bohnenberger/ Hans Haake/ Georg Kobiela/ Laura Machler: Von der Deep Treadmill zur alternativen Stadtökonomie. Eine Verbindung von Überakkumulationstheorien und Suffizienzdiskurs 3. Marx, Ökonomie und die zukünftige Gesellschaft Marco Lehmann-Waffenschmidt/ Johannes Rohbeck: Wirtschaft und Geschichte ohne Telos. Marx' geschichtsphilosophischer Ansatz im Spannungsfeld zwischen Geschichtsphilosophie und Evolutionsökonomik Burghard Flieger: Das Marxsche Kooperativensystem. Evaluierungsgrundlage für eine transformative Genossenschaftswissenschaft Michael Brie: Das "Kapital" - Zukunftswissenschaft zu praktischen Zwecken. Eine Skizze Birger Priddat: Die ,wirkliche Ökonomie' bei Marx. Über den Kommunismus als Reich der Freiheit freier Zeit