Beschreibung
Die Wolff & Sachs-Vortragstourneen 1922 und der Zwischenfall in Müchen Die achte Ausgabe des Archivmagazins widmet sich in der gewohnten Ausführlichkeit und dokumentarischen Vielfalt zden von der Konzertagentur Wolff & Sachs organisierten Vortragstourneen, die im ebenfalls neu erscheinenden Band GA 80a abgedruckt sind. Die auf den Wolff & Sachs-Tourneen gehaltenen Vorträge waren die letzte große Darstellung der Anthroposophie in der Öffentlichkeit. Am 15. und 17. Mai 1922 wurden Steiners Vorträge in München und Elberfeld von nationalistischen Kreisen durch Radau gestört. Das Archivmagazin veröffentlicht Korrespondenz, Verträge, Ankündigungen und Zeitungsberichte zu diesen Vortragstourneen sowie Erinnerungen anthroposophischer Freunde an die dramatischen Zwischenfälle in München und Elberfeld.
Autorenportrait
Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 in Kraljevec (Königreich Ungarn, heute Kroatien), geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule Wien und promovierte an der Universität Rostock mit einer erkenntnistheoretischen Arbeit, die mit dem Satz endet: 'Das wichtigste Problem alles menschlichen Denkens ist das: den Menschen als auf sich selbst gegründete, freie Persönlichkeit zu begreifen.' Diese Überzeugung leitete ihn auch in seiner Tätigkeit als Goethe-Herausgeber in Weimar, als Schriftsteller, als Redakteur und Vortragsredner in Berlin, später in Dornach und an vielen anderen Orten Europas. Seine durch Bewusstseinsforschung erweiterte Sichtweise, die er 'Anthroposophie' (Weisheit vom Menschen) nannte, ermöglichte es ihm, auf zahlreichen Lebensgebieten praktische und tiefreichende Impulse zu geben, stets mit dem Ziel einer spirituellen Erneuerung der Zivilisation. Nach der Trennung von der Theosophischen Gesellschaft, deren Deutscher Sektion er zunächst als Generalsekretär vorstand, wirkte bei der Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft mit. Im Goetheanum in Dornach bei Basel bekam die Gesellschaft ihr Zentrum 'Freie Hochschule für Geisteswissenschaft'. Als der Doppelkuppelbau aus Holz durch Brandstiftung zerstört wurde, stellte sich Rudolf Steiner an die Spitze der neu begründeten Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Rudolf Steiner starb am 30. März 1925. Sein Werk umfasst neben zahlreichen geschriebenen Büchern Nachschriften von rund 6000 Vorträgen und ist in der 'Rudolf Steiner Gesamtausgabe' zum großen Teil ediert.