Beschreibung
Das Archivmagazin Nr. 5 widmet sich einem Thema: dem Abschluss der Rudolf Steiner Gesamtausgabe. Die Gesamtausgabe wurde 1961, in Rudolf Steiners 100. Geburtsjahr, begonnen, zu seinem 100. Todesjahr 2025 soll sie abgeschlossen werden. Um dieses anspruchsvolle Ziel zu erreichen, braucht es einerseits eine umfassende und verlässliche Editionsplanung, die nun detailliert vorgestellt wird, andererseits Ressourcen personeller und vor allem finanzieller Art, die aufgrund dieses Editionsplanes neu zu definieren sind. Im Zentrum des Heftes steht daher der Editionsplan mit einer Übersicht über die bisher erschienenen und die 53 noch zu edierenden Bände mit einer Beschreibung der Textgrundlagen, der Inhalte und der spezifischen editorischen Herausforderungen für jeden einzelnen Band. Erstmals publiziert werden hier zudem die für die Gesamtausgabe geltenden Editionsrichtlinien in ihrer aktuellen Fassung. Ein ausführlicher Beitrag 'Zu Geschichte und Gestalt der Rudolf Steiner Gesamtausgabe' gibt fundiert Aufschluss über deren Entstehungsgeschichte, über die allgemeinen Möglichkeiten des Edierens sowie die spezifischen Schwierigkeiten und die Systematik dieser Ausgabe. Ergänzt wird das Heft durch Beiträge zur editorischen und materiellen Situation des künstlerischen Nachlasses Rudolf Steiners.
Autorenportrait
Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 in Kraljevec (Königreich Ungarn, heute Kroatien), geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule Wien und promovierte an der Universität Rostock mit einer erkenntnistheoretischen Arbeit, die mit dem Satz endet: 'Das wichtigste Problem alles menschlichen Denkens ist das: den Menschen als auf sich selbst gegründete, freie Persönlichkeit zu begreifen.' Diese Überzeugung leitete ihn auch in seiner Tätigkeit als Goethe-Herausgeber in Weimar, als Schriftsteller, als Redakteur und Vortragsredner in Berlin, später in Dornach und an vielen anderen Orten Europas. Seine durch Bewusstseinsforschung erweiterte Sichtweise, die er 'Anthroposophie' (Weisheit vom Menschen) nannte, ermöglichte es ihm, auf zahlreichen Lebensgebieten praktische und tiefreichende Impulse zu geben, stets mit dem Ziel einer spirituellen Erneuerung der Zivilisation. Nach der Trennung von der Theosophischen Gesellschaft, deren Deutscher Sektion er zunächst als Generalsekretär vorstand, wirkte bei der Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft mit. Im Goetheanum in Dornach bei Basel bekam die Gesellschaft ihr Zentrum 'Freie Hochschule für Geisteswissenschaft'. Als der Doppelkuppelbau aus Holz durch Brandstiftung zerstört wurde, stellte sich Rudolf Steiner an die Spitze der neu begründeten Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Rudolf Steiner starb am 30. März 1925. Sein Werk umfasst neben zahlreichen geschriebenen Büchern Nachschriften von rund 6000 Vorträgen und ist in der 'Rudolf Steiner Gesamtausgabe' zum großen Teil ediert.