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Iwein

Manesse Bibliothek der Weltliteratur - Mittelhochdt/neuhochdt

Erschienen am 01.09.1988, Auflage: 1. Auflage
CHF 32,50
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783717517603
Sprache: Deutsch
Umfang: 568
Einband: Gebunden

Beschreibung

Der «Iwein» Hartmanns von Aue schildert den Konflikt zwischen persönlichem Wohlergehen und Waffenruhm, Minne und gesellschaftlicher Pflicht im Kodex des Hochmittelalters. Die vorliegende Ausgabe vereinigt den mittelhochdeutschen Text mit der Prosaübersetzung Max Wehrlis und ist geschmückt mit Farbtafeln der Iwein-Fresken von Burg Rodenegg aus dem frühen 13. Jahrhundert.Der Themenkreis um den sagenhaften König Artus gehört zu den zentralen Stoffen des Hochmittelalters. Chrétien schuf in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts ein Grundkorpus für die lange und vielfältige Tradition des abendländischen Ritterromans. Hartmann von Aue begründete den deutschen Artusroman. Wohl bald nach 1180 bearbeitete er den «Erec» des Chrétien von Troyes verhältnismäßig frei und, vielleicht erst gegen 1205, in engerem Anschluss an Chrétien den «Iwein».Dem Erzählmodell des «doppelten Cursus» entsprechend, folgt einer ersten Abenteuerrunde, die Iwein zur Ehe mit Laudine und zur Königsherrschaft führt, die Krise, der Sturz ins Namenlose, Ziellose: Der rasch und märchenhaft erreichte Glückszustand wird problematisiert, ein Gang nach innen muss angetreten werden. Die Heilung, das Erwachen, die Auferstehung Iweins schildert Hartmann unter österlichen Vorzeichen und mit einem erstaunlichen Vokabular der Selbsterfahrung. Eine zweite, lange und komplizierte Abenteuerfahrt führt Iwein zu sich selbst und zur Versöhnung mit Laudine.Hartmann, von seinen Zeitgenossen Wolfram von Eschenbach und Gottfried von Straßburg gleichermaßen gerühmt, verkörpert höchste höfische Dezenz im Bestimmen der sittlichen Werte wie im geselligen Ton seiner Rede.

Autorenportrait

Hartmann von Aue (um 1165 - um 1215) war allemannischer Herkunft und klösterlich gebildet. Er war Hofdiener eines schwäbischen Freiherrngeschlechts von Ouwe, erhielt die Ritterwürde und nahm wahrscheinlich am Kreuzzug von 1189-1191 teil. Hartmann ist der früheste der drei großen mittelhochdeutschen Epiker - neben Wolfram von Eschenbach und Gottfried von Straßburg - und berühmt für seine klare, schwerelose Sprache.