Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Medizin - Sonstiges, Note: 1,3, Rheinische Fachhochschule Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Aufgrund des stetig steigenden Kostendrucks im deutschen Gesundheitssystem im Allgemeinen und der betriebswirtschaftlichen Herausforderungen der Leistungserbringer im Einzelnen ist in den letzten Jahrzehnten eine zunehmende Ökonomisierung der Medizin notwendig und immer bedeutsamer geworden. Die Leistungserbringer müssen demzufolge ihre begrenzten Ressourcen innerhalb der Leistungsprozesse möglichst effektiv und effizient einsetzen. Sie agieren dabei stets unter streng regulierten Rahmenbedingungen im Spannungsfeld zwischen der optimalen Behandlung des Patienten und der optimalen Ressourcenallokation. Die Prozessoptimierung bei der Behandlung von besonders häufig auftretenden Erkrankungen ist dabei essentiell, um der enormen Kostensteigerung im Gesundheitswesen entgegenwirken zu können. Am klinischen Beispiel der Herzinsuffizienz können - stellvertretend und exemplarisch für weitere chronische Krankheitsbilder - die diesbezüglichen Herausforderungen und Potentiale im Gesundheitssystem dargestellt werden. So verursachen Herz-Kreislauf-Erkrankungen seit Jahren die höchsten Kosten im deutschen Gesundheitswesen - im Jahr 2015 entfielen 46,4 Milliarden Euro und somit 13,7 % der Krankheitskosten auf diese Krankheitsgruppe. Besonders die Koronare Herzkrankheit (KHK) bzw. die chronische Herzinsuffizienz bilden innerhalb dieser Krankheitsgruppe den größten Kostenblock. Die Erkrankung Herzinsuffizienz ist mit einer Mortalität (bezogen auf fünf Jahre) von 50 % bis 80 % nach der Diagnosestellung zum Teil maligner als viele Krebsformen. In Industrieländern wie Deutschland kommt der Herzinsuffizienz deshalb eine immer weiter wachsende medizinische und gesundheitsökonomische Bedeutung zu. Die aktuelle Versorgung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz ist [.] aufgrund der häufig fragmentierten und diskontinuierlichen Behandlung unbefriedigend." Hinsichtlich der medizinischen und gesundheitsökonomischen Relevanz der chronischen Herzinsuffizienz sind strukturierte Organisationsabläufe und Methoden in der Behandlung dieser Erkrankung notwendig. Der Einsatz von Care und Case Management stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Gleichzeitig ergeben sich aber auch große Chancen bezüglich vorhandener Potentiale.