Beschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation, Note: 1,7, FernUniversität Hagen (Psychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist ein Problem für die Gesellschaft und Unternehmen sind ständig damit konfrontiert. Definitions- und Abgrenzungsschwierigkeiten und unzureichende theoretische Modelle führten bisher zu keiner nachhaltigen Lösung des Problems. Die vorliegende Bachelorarbeit ist als Literaturreview konzipiert und untersucht anhand von 20 empirischen Studien, welche organisationalen Faktoren als Ursache von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz benannt werden können und unter welchen Konstellationen Frauen Hindernisse beim beruflichen Aufstieg erleben. Dazu werden die Ergebnisse anhand der Fragestellungen chronologisch aufgestellt und diskutiert. Das Organisationsklima und soziale Bindungen werden dabei als Hauptfaktoren herausgestellt. Frauen erfahren den meisten Widerstand in männerdominierenden Arbeitsumgebungen und wenn sie ein für sie atypisches Geschlechtsverhalten zeigen. Zur Prävention von sexueller Belästigung werden eine offenere Kommunikation innerhalb und zwischen Betrieben sowie eine klares Bekenntnis gegen sexuelle Belästigung herausgestellt. Auch die offiziellen Stellen stehen in der Pflicht direkter auf die Unternehmen zuzugehen. Anders als in der Bevölkerung angenommen ist sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz keine Randerscheinung. Sie betrifft einen Großteil der Bevölkerung, möglicherweise mehr als jede andere Form von Diskriminierung und Gewalt. Nahezu alle Unternehmen sind als Teil der Gesellschaft regelmäßig mit dem Phänomen konfrontiert. Die Equal Employment Opportunity Commission (nachfolgend: EEOC), die Bundesbehörde zur Sicherstellung von Gleichbehandlung in Beruf und Arbeit in den USA, berichtete für das Jahr 2011 von 11.364 gemeldeten Fällen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Sie beziffert den gesellschaftlichen Gesamtschaden auf 52,3 Millionen US-Dollar. Dabei ist von einer hohen Dunkelziffer an Opfern auszugehen, die aus Angst und Unwissenheit schweigen und damit erst gar nicht den Weg in die offizielle Statistik finden. In der Europäischen Union und der Bundesrepublik Deutschland gestaltet sich die Situation ähnlich.