Beschreibung
Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Das 17. Jahrhundert wird hinsichtlich der gesamten europäischen Staatenwelt und insbesondere des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation häufig als eine Zeit der Kriege und Krisen charakterisiert, denn auch nach dem verheerenden Dreißigjährigen Krieg kam der durch den Westfälischen Frieden restrukturierte Reichsverband nicht zur Ruhe. (.) Nachdem Frankreich bereits 1648 einen Teil der Region am Oberrhein erhalten hatte, baute es seine Stellung im Elsass sukzessive aus. (.) Den Abschluss dieses Prozesses (.) bildete die Annexion Straßburgs, der bis dahin weitestgehend unbehelligt gebliebenen Hauptstadt der Region, am 30. September 1681. (.) Insbesondere in der einschlägigen geschichtswissenschaftlichen Literatur des späten 19. Jahrhunderts wird meist darauf verwiesen, dass die Okkupation der Stadt Straßburg einen Aufschrei bzw. eine Woge nationaler Empörung im ganzen Reich ausgelöst und den Anstoß zu einer kaum zu überblickenden Fülle an politisch motivierten publizistischen Erzeugnissen gegeben habe. Diese Einschätzung ist jedoch auch noch in jüngerer, weniger von überhöhenden nationalen Gefühlen geprägten Zeit übernommen worden (.). Vor diesem Hintergrund soll die vorliegende Arbeit zum einen der Frage nachgehen, ob tatsächlich zeitnah zu diesem Ereignis eine solche vehemente Reaktion erfolgte und, wenn ja, welche Form und welches Ausmaß diese annahm. Zum anderen, ob dadurch im deutschsprachigen Raum die öffentliche Meinung bezüglich Frankreich und Ludwig XIV. maßgeblich beeinflusst bzw. verändert wurde oder sich die Problematik lediglich nahtlos in ein bereits bestehendes Bild einfügte und dieses nur argumentativ ergänzte.