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Historische Schriften und Erzählungen I

Werke und Briefe 6

Dann, Otto /
Erschienen am 01.06.2000
CHF 96,50
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783618612605
Sprache: Deutsch
Umfang: 1006
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

In einer Gesellschaft, die ihre Geschichte als belastet empfindet, wird man schwer deutlich machen können, daß Geschichte auch als eine Eröffnung von Freiheit erfahren werden kann. Nur unter dieser Prämisse aber ist Schiller in seinem Verhältnis zur Geschichte zu verstehen. Schillers Wendung zur Geschichtsschreibung mit 27 Jahren, nach aufsehenerregendem Erfolg als Dramatiker, war verbunden mit einem neuen Lebensentwurf. Er wollte sich mit Themen, die ihm von außen gestellt waren, davon entlasten, nur originäre Werke hervorbringen zu müssen, er suchte ein anderes Publikum, er wollte stärker ins öffentliche Leben hineinwirken - und er wollte sich neue Einkünfte erschließen. Mit seinen historischen Schriften brachte er dann jene Themen zur Sprache, die in der deutschen Bildungsgesellschaft der 1780er Jahre aktuell waren: Gesellschaftskritik, das bürgerliche Freiheitsproblem und die Revolution. Für Schiller zielte Historiographie über die rein 'historische Wahrheit' hinaus auf das Verhältnis der größeren internationalen Zusammenhänge in der Geschichte. Mit dieser Blickrichtung konnte er in seiner Jenaer Antrittsvorlesung 17989 selbstbewußt behaupten: 'Es ist keiner unter Ihnen allen, dem Geschichte nicht etwas Wichtiges zu sagen hätte; alle noch so wichtigen Bahnen Ihrer künftigen Bestimmung verknüpfen sich irgendwie mit derselben.'

Autorenportrait

Friedrich Schiller (1759-1805) war Dichter und Philosoph, Historiker, Arzt und Hochschulprofessor. Vor allem aber gilt er als einer der bedeutendsten deutschen Dramatiker. Werke wie Kabale und Liebe, Wilhelm Tell oder Die Räuber stehen auch international regelmäßig auf den Spielplänen der Theater. Zudem gilt er als wichtigster deutschsprachiger Balladendichter (u. a. Die Bürgschaft, Der Taucher). Charakteristisch für Schillers Werke ist die Macht der Sprache, die für Emotion und Freiheitsdrang zu einer Zeit absolutistischer Herrschaft steht. Prägend für das späte Werk Schillers wurde der Gedankenaustausch mit Geistesgrößen wie Goethe, Herder und Lessing während seiner letzten sechs Lebensjahre im thüringischen Weimar.