Beschreibung
"Das Jahrzehnt vom November 1775, von Goethes Ankunft in Weimar, bis zum September 1786, seinem Aufbruch nach Italien, ist für Goethe durch den Vorrang politischer Aufgaben bestimmt. Goethe macht politische Karriere: 1776 wird er zum Geheimen Legationsrat ernannt, im selben Jahr wird er Mitglied im Geheimen Consilium, dem obersten Beratungsorgan für Herzog Carl August; er wird ferner Mitglied in der Bergwerks-Kommission, der Steuer-Kommission, in der Kriegs-Kommission, übernimmt ab 1779 deren Vorsitz und leitet die Wegebau-Direktion. 1779 wird er zum Geheimen Rat ernannt, am 3. Juni 1783 erhält er das Adelsdiplom. Neben seiner politischen Arbeit wird biographisch und für die künstlerische Entwicklung prägend das Verhältnis zu der - verheirateten - Weimarer Hofdame Charlotte von Stein, sieben Jahre älter als er: ein schwieriges Verhältnis, von beiden auf das Geschwisterliche gestimmt. Die Flucht nach Italien ist sicher auch eine Flucht aus dieser Konstellation. Nach der Rückkehr bricht die Freundschaft im Juni 1788 ab; Goethe lernt Christiane Vulpius kennen."
Autorenportrait
Johann Wolfgang Goethe, am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren, absolvierte ein Jurastudium und trat dann in den Regierungsdienst am Hof von Weimar ein. 1773 veröffentlichte er Götz von Berlichingen (anonym) und 1774 Die Leiden des jungen Werthers. Es folgte eine Vielzahl weiterer Veröffentlichungen, zu den berühmtesten zählen Italienische Reise (1816/1817), Wilhelm Meisters Lehrjahre (1798) und Faust (1808). Johann Wolfgang Goethe starb am 22. März 1832 in Weimar.