Beschreibung
Heinrich von Kleist ist einer der am häufigsten interpretierten Autoren der deutschen Literatur. In der Radikalität, mit der er die Unmöglichkeit von Erkenntnis und sprachlicher Verständigung literarisch in Szene setzte, war er seiner Zeit weit voraus. Seine Obsession für politische und emotionale Ausnahmezustände sowie für Identitätskrisen machte ihn zu einer zentralen Reflexionsfigur der Moderne. Diese Einführung bietet eine überzeugende Charakteristik von Leben und Werk. Auf der Grundlage neuester Forschungsergebnisse wird Kleist innerhalb der gesellschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen und ästhetischen Tendenzen um 1800 verortet. Wiederkehrende Themen und Motive werden als Auseinandersetzung mit bestimmenden Fragen der Moderne verständlich gemacht. Einzelanalysen zu »Der Zerbrochene Krug«, »Penthesilea«, »Das Erdbeben in Chili« und »Michael Kohlhaas« bezeugen zugleich die anhaltende Faszination Kleistscher Texte.
Autorenportrait
Johannes F. Lehmann, geb. 1966, PD Dr. phil., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Germanistik/Kultur- und Literaturwissenschaft der Universität Duisburg-Essen.Gunter E. Grimm ist emeritierter Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft/Geschichte und Theorie der Literatur an der Universität Duisburg-Essen.Klaus-Michael Bogdal ist Professor für Germanistische Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld.