Beschreibung
Papst Innozenz III. entfachte im frühen 13. Jahrhundert einen Krieg gegen die Albigenser, die okzitanischen Katharer. Dieser als Kreuzzug etikettierte Krieg wurde mit bis dahin beispielloser Härte und Grausamkeit geführt. Er nahm alsbald den Charakter einer Eroberung an und ließ die Frage nach dem rechten Glauben sukzessive in den Hintergrund treten. Jörg Oberste hat jetzt die erste deutschsprachige Monographie zu diesem Albigenserkrieg (1209 - 1229) vorgelegt, der eine entscheidende Zäsur im Umgang der mittelalterlichen Kirche mit religiösen und politischen Feinden markiert. Im Mittelpunkt des Buches steht das für die Dynamik des Kriegsverlaufs entscheidende Machtdreieck Papst - französischer König - Graf von Toulouse. Die präzise Analyse lässt in stetem Rückgriff auf die reiche Überlieferung und die neuesten Forschungsergebnisse die Verwobenheit von Religion und Herrschaft, die das Mittelalter allgemein kennzeichnet, besonders scharf hervortreten. Zugleich zeichnet Oberste ein lebendiges Bild der okzitanischen Gesellschaft vor und während des Krieges.
Autorenportrait
Jörg Oberste, geb. 1967, promovierte 1994 an der Universität Münster und habilitierte sich 2001 an der TU Dresden. Forschungsaufenthalte in Princeton, Toulouse und Paris, seit 2002 Hochschuldozent für Mittelalterliche Geschichte in Dresden. Forschungsschwerpunkte: Ordensgeschichte, Sozialgeschichte und französische Geschichte des Mittelalters.