Beschreibung
Die noch junge Archäologie des Mittelalters ist als a¿¿Kontaktwissenschaft¿ zwischen den historischen Nachbardisziplinen und manchen naturwissenschaftlichen Fächern bezeichnet worden. Denn die mit archäologischen Methoden untersuchten Sachquellen haben nicht nur für das frühe Mittelalter, sondern für manche Lebensbereiche auch der späteren Jahrhunderte neue Aussagen ermöglicht. Hauptquellengruppen sind Gräberfelder, Kirchen und Kirchhöfe; Burgen und Pfalzen; ländliche und städtische Siedlungen; technische Produktionsstätten und Verkehrseinrichtungen. Eng mit ihnen verbunden sind zahlreiche Fundgegenstände aus der Alltagsumwelt des Menschen, von Geschirr und Gerät bis hin zu den Resten von Getreide und Schlachttieren. Neben den methodischen Grenzen werden die Aussagemöglichkeiten für Fragen der Besiedlungs- und Baugeschichte, von Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, von Missions- und Kirchenwesen, von Bevölkerungs-, Ernährungs- und Vegetationsgeschichte umrissen.
Autorenportrait
Günter P. Fehring, geb. 1928. Studium der Bau- und Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte an den Universitäten Erlangen, Marburg, Freiburg i.Br., München, Pisa und Würzburg. 1957 Dissertation über die Kirchenbauten des Francesco di Giorgio Martini. 1960 - 73 Grabungsleiter und Konservator für Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg. Seit 1973 Direktor und Leiter des Amtes für Vor- und Frühgeschichte (Bodendenkmalpflege) der Hansestadt Lübeck, 1974 - 83 zugleich Projektleiter im Sonderforschungsbereich 17 der Universität Kiel. 1974 in Würzburg Habilitation mit der Arbeit ''Unterregenbach, Kirchen, Herrensitz, Siedlungsbereiche''. Seit 1978 Professor für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit an der Universität Hamburg. Ab 1978 Herausgeber der ''Lübecker Schriften zur Archäologie und Kulturgeschichte''.