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Das Palais Bourbon.

Bilder aus dem französischen Parlamentsleben., Duncker & Humblot reprints

Erschienen am 01.08.2013
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783428164479
Sprache: Deutsch
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Das Palais Bourbon ist das Haus der französischen Abgeordneten. Ich habe es vier Jahre lang als Berichterstatter der Neuen Freien Presse besucht, von 1891 bis 1895. Nun binde ich einen Teil meiner Tagesaufsätze aus dieser Zeit zum Buche zusammen. Ich habe erst in Frankreich versucht, das Palais Bourbon - und erst im Palais Bourbon, Frankreich zu verstehen. (Vorwort)

Autorenportrait

'Schriftsteller, Begründer des Zionismus, * 4.5.1860 Budapest, gestorben 3.7.1904 Edlach (Niederösterreich). (israelitisch) Herzl kam als Student 1878 nach Wien, wo er 1881 der deutschnationalen Verbindung Albia beitrat, die er 1883 wegen ihrer antisemitischen Tendenz wieder verließ. Er promovierte 1884 zum doctor iuris und wandte sich der Schriftstellerei zu. Er schrieb etwa ein Dutzend Theaterstücke (darunter >Solon in Lydien<, 1900, >Das Neue Ghetto<, 1898 und so weiter), die wenig Erfolg hatten, erwarb sich aber einen großen Ruf als begabter Feuilletonist in der Wiener Tradition jener Zeit und wurde 1896 als Feuilletonredakteur der >Neuen Freien Presse< eine der mächtigsten Figuren im Wiener Literaturbetrieb - Zu einer historischen Gestalt jedoch wurde er im Bereich der Politik, als er unter dem Eindruck des Dreyfus-Prozesses, dem er als Reporter der >Neuen Freien Presse< in Paris beigewohnt hatte, 1896 eine Broschüre >Der Judenstaat< veröffentlichte. Sie war abgefaßt im Stil utopischer Entwürfe, zum Beispiel des sozialreformerischen Buches >Freiland< von Theodor Hertzka. Ausgehend von der Erkenntnis, daß die europäisch Gesellschaft die nach der Emanzipation immer stärker werdende und durch ihren Überschuß an Intellektuellen unbequeme Judenheit nicht würde verdauen können und daß das Ignorieren des Problems zur Katastrophe führen könne, schlug Herzl die Gründung eines Judenstaates vor: >Die Judenfrage ist eine nationale Frage; um sie zu lösen, müssen wir sie vor allem zu einer Weltfrage machen, die im Rate der Kulturvölker zu lösen sein wird.< Er machte politische, technische und finanzielle Pläne für organisierte Massenauswanderung. Seine Idee fand viel Widerspruch, aber auch Begeisterung bei den damals schon existierenden schwachen zionistischen Gruppen (vor allem Studenten), von deren Existenz, besonders in Osteuropa, Herzl nichts wußte. Zu praktischen Schritten gedrängt, rief er für den 26.8.1897 den ersten zionistischen Kongreß nach Basel ein, der unter Herzls Vorsitz das >Basler Programm< des Zionismus formulierte: die >Schaffung einer öffentlichrechtlich gesicherten Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina<. (Die Sprache der Bewegung war bis 1914 deutsch.) Am 3.9.1897 schrieb Herzl in sein Tagebuch: >Fasse ich den Kongreß in ein Wort zusammen,. so ist es dieses: in Basel habe ich den Judenstaat gegründet. Wenn ich das heute laut sagte, würde mir ein universelles Gelächter antworten. Vielleicht in fünf Jahren, jedenfalls in fünfzig, wird es jeder einsehen.< Genau nach fünfzig Jahren (1947) hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen die Gründung eines Judenstaates in einem Teil Palästinas beschlossen. Herzl war von der Schlagkraft seiner Argumente so überzeugt, daß er glaubte, er würde die leitenden Staatsmänner Europas ebenso wie die führenden Juden (vor allem die Reichen wie Rothschild und so weiter) leicht gewinnen. Darin täuschte er sich. Er ging davon aus, daß die Staatsmänner, die in der Judenfrage inhärenten Gefahren erkennen und daher bei der Schaffung eines Reservoirs zur Aufnahme der überschüssigen Juden mithelfen würden. In Österreich war der Antisemitismus besonders fühlbar, nachdem die christlich-soziale Partei Karl Luegers eine volkstümliche antisemitische Bewegung entfesselt und damit Wien erobert hatte, obgleich Kaiser Franz Joseph zweimal die Bestätigung Luegers als Bürgermeister verweigerte. Seine erste Hoffnung setzte Herzl auf das zur Weltmacht aufsteigende Deutsche Reich. Darin wurde er bestärkt durch Großherzog Friedrich von Baden, bei dem ihn dessen englisch Hofprediger Reverend Hechler, ein schwärmerischer Zionistenfreund, einführte. Es gelang, Kaiser Wilhelm II. zu überreden, daß er während seiner Orientreise 1898 Herzl erst in Konstantinopel und dann in Jerusalem empfing. Herzl wollte den Sultan dafür gewinnen, daß er der - nach dem Muster der Ostind. Companie zu gründenden - jüdischen Kolonisationsgesellschaft eine Charta zur Besiedlung Palästinas und weitgehende Autonomie im

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