Das Privatisierungs-Dispositiv der EU-Kommission.
Das ontologische Existenzial der Daseinsvorsorge, die sakrale Doxa des Binnenmar
Erschienen am
01.06.2013, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Die EU-Kommission als 'Hüterin der Verträge' arbeitet wie eine 'epistemische Gemeinschaft' mit einem intern kollektiv geteilten 'Weltbild'. Dieser Programmcode sieht eine 'kommissarische' Implementierung der Binnenmarktlogik vor. Das 'Sozialmodell' richtet sich nach dieser Binnenmarkt-Logik und bezeichnet einen Gewährleistungsstaat, der die öffentliche Daseinsvorsorge als 'Pflichtenheftmanager' im Rahmen eines öffentlichen Kontraktmanagements (Ausschreibungswettbewerb etc.) vorsieht. Die Studie analysiert diese Markt-Designer-Ingenieurs-Mentalität kritisch im Rahmen einer religionsphänomenologischen Sprache: Es geht um Markt-Schöpfung in einem missionarischen Eifer, der in der binären Logik einer 'Reinheitskultur' des Marktes gegenüber der sündigen Profanität des Politischen denkt. Die Studie konstruiert somit ein spezifisches Bild vom Binnenmarkt-Projekt der EU und stellt damit zugleich eine spezifische kulturwissenschaftliche Analyseart vor.
Autorenportrait
Frank Schulz-Nieswandt, Sozialwissenschaftler; Univ.-Professur für Sozialpolitik, Methoden der qualitativen Sozialforschung und Genossenschaftswesen im Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS) an der Universität zu Köln, dort: Studiendekan; Honorarprofessur für Sozialökonomie der Pflege an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar, derzeit Vorstandsvorsitzender des Kuratorium Deutsche Altershilfe. Er ist Ehrenvorsitzender der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt, federführender Herausgeber der 'Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen'. Forschungsschwerpunkte: Ontologie und Anthropologie der Sozialpolitik und der genossenschaftlichen Form, Gemeinwirtschaftslehre, Altern/Gesundheit/Pflege.
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