Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Latinistik - Mittel- und Neulatein, Note: 1,3, Universität Regensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist überaus bedauernswert, dass von dem bedeutenden und begabten Dichter und Epiker Marcus Furius Bibaculus nur so wenige Verse erhalten sind. Insgesamt sind es sogar nicht mehr als ca. 60 Verse und Versteile, was deren Ausdeutung unglaublich schwer macht. Denn die Forscher sind gezwungen, die einzelnen Fragmente völlig aus dem Zusammenhang gerissen zu interpretieren. Oft ist dabei nicht einmal gewiss, aus welchem Werk die Satzteile stammen. Gerade für die Ausdeutung der Verse ist es deshalb hilfreich, auf Parallelstellen in anderen lateinischen Werken oder sogar auf archäologische Funde zurückgreifen zu können. Wegen der Komplexität des Themas haben sich bis heute nur sehr wenige Wissenschaftler mit den sogenannten Fragments of Roman Poetry (c. 60 BC - AD 20) beschäftigt. Die wichtigsten Pioniere auf diesem noch sehr unergründeten Forschungsgebiet sind Adrian S. Hollis und Edward Courtney, auf deren Kommentare ich im Folgenden noch näher eingehen werde. Jedoch ist es gerade wegen dieser vielen Unklarheiten besonders spannend, sich diesen Dichtern, die abseits der klassischen und von Forschern überinterpretierten Schulautoren stehen, zu widmen. Natürlich ist es für einen Philologen auch notwendig zu wissen, dass es neben den großen Dichtern wie z.B. Catull, Horaz, Vergil und Properz auch noch andere gab, die bedeutende Werke konzipiert haben und zu ihrer Zeit sehr geschätzt waren. Genau aus diesem Grund sollten diese Außenseiter der Forschung keineswegs übergangen werden. Auch unter den berühmten Neoterikern sind viele wichtige Vertreter, wie z. B. Marcus Furius Bibaculus, Gaius Licinius Macer Calvus und Gaius Helvius Cinna, lange nicht beachtet worden. Besonders auf den zuerst genannten Epiker Furius, einen mutmaßlichen Freund des großen Catull, soll in dieser Arbeit noch genauer eingegangen werden.