Beschreibung
"Aus der Wildnis" versammelt - in einer sorgfältigen Neuausgabe - verstreute, zum Teil lang vergriffene Texte Werner Koflers aus eineinhalb Jahrzehnten und bietet somit gleichsam einen Querschnitt durch das Schreiben dieses Sprachartisten und Wortjonleurs. Als Erzähler verbindet Kofler die Gabe präziser Einzelbeobachtung mit einem Blick für politisch-gesellschaftliche Zusammenhänge, und seine stilistischen Register umfassen das delirierende poetische Furioso genauso wie die unverbesserlich selbstgerechte Suada eines alten Nazis; er macht dem Leser den schwadronierenden, seelenverödeten Stumpfsinn des Militärdienstes genauso anschaulich wie den Aberwitz der Liebe zwischen gewalttätigen Pornophantasien und trostlosem Beziehungsknatsch; er versteht sich auf ironische, leicht elegische Miniatur ebenso wie auf die boshafte Paralipse oder die humoristische Erzählung aus dem absurden Alltag. Gemeinsam - bei aller Unterschiedlichkeit der Stimmungen und Tonlagen - ist diesen Texten, daß sie ihren Autor als einen Prosaisten von hohen Graden ausweisen, einen Könner, wie die österreichische Gegenwartsliteratur kaum seines Gleichen hat.
Autorenportrait
Werner Kofler, geboren 1947 in Villach, gestorben 2011 in Wien. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Elias-Canetti-Stipendium 1987, dem Österreichischen Würdigungspreis für Literatur 1990 und dem Arno-Schmidt-Preis 1996/97. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter: Konkurrenz. Szenen aus dem Salzkammergut (1996), Aus der Wildnis (1998), Manker (1999), Ida H. (2000), Tanzcafé Treblinka (2001) und Kalte Herberge (2004). über Werner Kofler: Klaus Amann, Werner Kofler (2000).