Beschreibung
1944 muss der sechzehnjährige Georges-Arthur Goldschmidt das Kinderheim in den Savoyen verlassen, die Unterbringung dort ist zu gefährlich geworden. Auf einem Bauernhof findet der jüdische Jugendliche Unterkunft, hört Radio London und Radio Paris und hilft dem Bauern bei der Arbeit. Nützlich will er sich machen, sodass man ihn allmählich vergisst. Doch es vergisst ihn niemand, und mit den Schuldgefühlen des Andersseins hängt auch das Rätsel um seine Sexualität zusammen. Immer neue Anstöße, sich mit der Wirklichkeit in Einklang zu bringen, liefern die Vorgänge auf dem Bauernhof: der Stier, der einer Kuh zugeführt wird, die Geburt eines Kalbes und die Schlachtung eines Schweines. Anknüpfend an 'Die Absonderung' erzählt Georges-Arthur Goldschmidt in 'Die Aussetzung' von einem weiteren Ausschnitt aus der Geschichte seiner Jugend.
Autorenportrait
Georges-Arthur Goldschmidt, 1928 in Reinbek bei Hamburg geboren, musste als Zehnjähriger in die Emigration nach Frankreich gehen. Er lebt heute in Paris. Für sein umfangreiches Werk wurde er u.a. mit dem Bremer Literatur-Preis, dem Nelly-Sachs-Preis und dem Joseph-Breitbach-Preis ausgezeichnet. Im November 2013 erhielt er den Prix de LAcadémie de Berlin. Zuletzt erschienen seine Erzählungen 'Der Ausweg' und 'Die Hügel von Belleville'.