Beschreibung
Äonenhafte Zeitläufe blicken herab auf das Aufstreben lebendiger Materie auf unserm Planeten nach edleren und höheren Formen des Daseins: das ist die Entwicklungsgeschichte der Organismen. Und mitten drin in diesem gewaltigen Ringen steht der Mensch, der Schöpfung Krone, doch dies nur auf Zeit, und nimmermehr ihr Ende, vielmehr die bloße Vorstufe eines Geschlechts von Halbgöttern auf Erden! Oder vielleicht richtiger: der jetzige Mensch ist nur ein unfertiges Produkt auf dem Weg zu wahrem Menschentum. Der 'Mensch' als ein in seiner Art vollendeter Organismus muß erst noch kommen. Der w a h r e Mensch wird dann eben jener Halbgott sein. Dann aber haben wir mit Unrecht unser Augenmerk bisher fast nur auf die Vergangenheit der Entwicklung gerichtet statt auf die Zukunft des Menschen. Möchte doch daher das Licht eines neuen Tages über die Menschheit aufgehen, ja, möchte sogar diese Stunde schon seine Morgenröte sein! Dieser Wunsch hat aber nur dann Aussicht auf Erfüllung, wenn die höchsten und heiligsten menschlichen Erkenntnismittel den Pfad erleuchten, der gewandelt werden muß, und wenn reiner Wille die Menschheit beseelt.Dreifach nämlich ist der Hauptweg der Erkenntnis. E r s t e n s: E i n g e b u n g a u s d e n T i e f e n d e s U n b e w u ß t e n, Intuition, die von selber kommt und ihr Licht vorauswirft. Auch Verlaß auf diese selbsttätige Spürkraft des Geistes bei der Deutung der Eindrücke: denn Deuten immerhin, und beileibe nicht ideenlose Aufschichtung von Tatsachen, wie die Moderne es oft wohl möchte. Die Ideen und Eingebungen kommen dem genialen Denker unwillkürlich zumeist bei der Beobachtung von Tatsachen, und anderseits geht er absichtlich von diesen aus, um zu Ideen zu gelangen, um den Sinn des Daseins zu erfassen und den rechten Weg zu finden.
Autorenportrait
TBA