Beschreibung
Verstehen wir die Sätze Monika wünscht sich, dass sie die richtige Wahl trifft bzw. Monika wünscht sich, die richtige Wahl zu treffen gleich, nämlich, dass die Zeit des Wahltreffens nach der Zeit des Wünschens ist? Warum? Auf diese Frage versucht das vorliegende Buch die folgende Antwort zu geben: Außer dem Beitrag des Verbs wünschen spielen dabei auch die anderen im komplexen Satz beteiligten Verben eine Rolle. Die finite Verbform trifft, die über ein Tempusmerkmal verfügt, und die infinite Verbform zu treffen, die über kein Tempusmerkmal verfügt, bilden auf die gleiche Weise die temporalen Konstruktionen, die die Zeit des Wahltreffens relativ zu der Zeit des Wünschens spezifizieren. Diese Antwort bedeutet ihrerseits nichts Anderes, als dass das Tempus - kategoriales Merkmal der finiten Formen - nicht Bedeutungsträger ist, sondern nur formales Merkmal. Ob dies nicht heißt, dass es Zeit(bedeutung) ohne Tempus gibt, wie der Titel des Buches sagt?