Beschreibung
Unser Blick auf Migration, Integration und Flucht wird maßgeblich von medialen Bildern mitbestimmt. Anhand von Fallbeispielen analysiert Sebastian Lemme hierzu dominante Darstellungs- und Repräsentationsmuster in der deutschen Medienberichterstattung zwischen 2006 und 2015. Dabei bezieht er postkoloniale und rassismuskritische Forschungsansätze ein und arbeitet heraus, wie ein 'Othering' ('Differentmachen') von Migrant*innen und Muslim*innen visuell verankert wird. Seine sozialsemiotisch fundierte Analyse verdeutlicht zugleich die Konstruktion von Selbstbildern und zeigt auf, welche tief greifenden Botschaften über Identität, Zugehörigkeit und Deutschsein visuell ausgehandelt werden.
Autorenportrait
Sebastian Lemme ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Universität Göttingen. Zuvor war er unter anderem am Institute for World Society Studies tätig und promovierte an der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS). 2018 war Sebastian Lemme zudem Gastwissenschaftler am Department of Sociology der Boston University. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören insbesondere die Kultur und Migrationssoziologie sowie Bild und Medienanalysen im Zusammenhang mit Rassismus und Rechtsextremismus. Außerdem forscht er zu Postkolonialen Studien und zu Fragen visueller Kultur.