Beschreibung
Politik-Lernen ist konstituierend für eine funktionierende Demokratie und Schule ein wichtiger Ort politischer Bildung. Wie kompliziert dürfen politische Themen sein, damit Grundschulkinder sie verstehen und darüber diskutieren können? Und wie gut sind Schulbücher und politikdidaktische Ansätze auf diese Fähigkeiten der Kinder abgestimmt? Mithilfe einer empirischen Studie und sogenannten dilemmabezogenen Gruppendiskussionen untersucht der Autor demokratieorientierte Vorstellungen von Viertklässlern - und kommt dabei zu überraschenden Ergebnissen mit weitreichenden Folgen für die politische Bildung. So zeigt sich, dass Kinder politische Themen, wie etwa die Verteilung von Macht oder Geschlechterrollen, sehr differenziert erörtern können. Diese Erkenntnis legt nahe, dass Politik-Lernen in der Grundschule nicht mehr auf soziale oder konfliktarme Inhalte reduziert werden sollte.