Beschreibung
Das Jerusalem-Verständnis im Werk des Apostels Paulus Ausgehend von einer philologischen Analyse des Corpus Paulinum und der Apostelgeschichte stellt der Band systematisch alle Bezüge zusammen, die Paulus mit Jerusalem als dem Ursprungsort der christlichen Heilsbotschaft verbinden. Dabei entsteht das Bild eines höchst differenzierten, bisweilen distanzierten Verhältnisses des Heidenmissionars zum Ort der überwiegend judenchristlichen Urgemeinde. Paulus macht seinen Gemeinden die Verbindung mit Jerusalem zur dringlichen Pflicht, die sich in der Kollekte für die Urgemeinde dokumentiert. Er wahrt in seinem Verständnis von ekklesia als dem eschatologischen Gottesvolk die Einheit mit der Urgemeinde, ohne jedoch dem Ursprungsort der Kirche einen rechtlich-hierarchischen Vorrang einzuräumen. Für den Apostel bewegt sich Jerusalem im Spannungsfeld verschiedener Deutungs- und Interessenlagen. Ihre Zusammenhänge im einzelnen herauszuarbeiten und ihrer Bedeutung nach zu kommentieren, ist das Ziel dieses Buches.