In verschiedenen Phasen der Geschichte verändert sich die Identität eines Volkes, das Interesse an seinen Ursprüngen, seinen Wurzeln, seiner Kultur, an allem, was seine Individualität ausmacht, wächst. Am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts begann eine riesige Welle von Fremdwörtern in unser Leben zu strömen, die die Sprache und damit die Kultur bedroht. Deshalb spielt die Sprachförderung von Grundschulkindern mit geistiger Behinderung durch kleine Formen der Folklore heute eine besondere Rolle. Die Menschen haben jede Phase im Leben eines Kindes, alle Aspekte seiner Entwicklung, sorgfältig mit einem poetischen Wort begleitet. Es handelt sich um ein ganzes System traditioneller Regeln und Grundsätze, nach denen ein Kind in der Familie erzogen wird. Die Grundlage dieses Systems war und ist das mündliche Volksgut, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. K.D. Ushinsky hat festgestellt, dass Familien immer weniger Rituale kennen, Lieder, Rätsel, Sprichwörter und Redensarten vergessen. Heutzutage gewinnt dies immer mehr an Bedeutung. Forscher stellen fest, dass ein Kind seine Muttersprache in erster Linie durch die Nachahmung der gesprochenen Sprache seiner Verwandten lernt (B.D. Elkonin, R.E. Levina, A.P. Usova, etc.).

Myra Bostankaeva - Fachgebiet: Defektologie. Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Republik Kasachstan, Staatliches Pädagogisches Institut Kostanai, Abteilung für Vorschul-, Grundschul- und Sonderpädagogik.