Beschreibung
Reisen in die Alpen waren von der Belle Epoque bis weit in die erste Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts in erster Linie wohlhabenden, meist auch ausländischen Gästen vorbehalten. Erst mit dem wachsenden Wohlstand der Hochkonjunktur der ersten Nachkriegsjahrzehnte wurden Ausflüge und auch längere Urlaubsaufenthalte in den Alpen für breite Kreise der Bevölkerung zunehmend möglich. In jener Zeit wurden die heutigen Skigebiete im grossen Stil erschlossen. Neben der Lage und der Erreichbarkeit ist es die Ausstattung am Ort selbst, welche für die Wahl eines Zieles, sei es für eine Tages- oder Kurzreise, sei es für einen längeren Urlaub, hauptsächlichen Einfluss hat. Doch wie wird die Infrastruktur an der Destination tatsächlich genutzt? Gibt es Unterschiede bezüglich Nutzung, was Ort oder Nutzer anbelangt? Wer reist wohin und aus welchen Beweggründen? Im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 48 "Landschaften und Lebensräume der Alpen" hat das Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme das Projekt "Verkehrssystem, Touristenverhalten und Raumstruktur in alpinen Landschaften" erarbeitet. Dabei werden die Wechselwirkungen zwischen Raum struktur und Verkehrssystem sowie dem Touristenverhalten im Detail analysiert, um Grundlagen und Empfehlungen für die Planung einer nachhaltigen Raum- und Verkehrsentwicklung in alpinen Tourismusorten und -regionen zur Verfügung zu stellen. Im Fokus der Arbeiten liegt zum einen die Analyse der sich aus dem Ausbau der Verkehrssysteme ergebenden Erreichbarkeitsverbesserungen von Tourismusorten und alpinen Regionen über die letzten fünf Jahrzehnte. Der andere Forschungsschwerpunkt bezieht sich auf die Reisezielwahl der Touristen sowie deren Ansprüche an die Verkehrsinfrastruktur und die touristische Ausstattung vor Ort.