Beschreibung
Johann Baptist Oberkofler (1895-1969) war Priester und akademischer Maler. Der Künstler wuchs im Ahrntal in einer Doppelwelt auf, in jener des Bauerntums und in der Welt der Kirche. Beide Welten wurden für sein Leben und Werk bestimmend. Als Priester kam er seinen seelsorglichen Pflichten nach, doch als Künstler war er in Südtirol weitum bekannt; man riss ihm seine unzählbaren Bilder buchstäblich aus der Hand. Seine Motive, seine Themen waren äußerst vielseitig. Oberkofler schuf ausgezeichnete Porträts, Zeichnungen, Kirchen- und Friedhofsmalereien, Kreuzwegstationen, Altarbilder, Tafelbilder mit biblischen Szenen und Landschaften, Bilder der Heimat und der bäuerlichen Arbeit. Berühmt sind seine Bretterkrippen. Oberkofler schuf seine Kunst für das Volk, für die Menschen. Er gelangte zu einem realistischen Malstil durch getreue Wiedergabe der Natur und verhalten-expressionistischem Ausdruck mit den Mitteln der Farbe. In der Fixierung auf den religiösen Inhalt kann man ihn als einen der letzten Nazarener-Maler bezeichnen. In seinen Werken wird die Leichtigkeit des Schaffens, die Natürlichkeit der Erfindung, die Beherrschung der Komposition, die Ausdrucksstärke und die technische Qualität hervorgehoben.
Autorenportrait
Josef Gelmi (1937 in Cavalese im Fleimstal geboren) studierte Philosophie und Theologie am Priesterseminar in Brixen und wurde 1961 zum Priester geweiht. Nach einem Studium der Kirchengeschichte an der Päpstlichen Universität Gregoriana und der Geschichte an der Staatlichen Universität in Rom wurde er 1973 Professor für Kirchengeschichte und Diözesangeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen. Von 1982 bis 1986 hatte er Lehraufträge an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck inne. Seit 1998 ist er Präsident des Diözesanmueums in der Brixner Hofburg. Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit ist die Kirchengeschichte Tirols, wobei er neben zahlreichen Artikeln theologische und kirchengeschichtliche Standardwerke verfasst hat. Dr. Eva Gratl (geb. in Bozen) studierte Vor- und Frühgeschichte und Kunstgeschichte. Neben ihrer Lehrtätigkeit an einer Bozner Oberschule arbeitet sie als freie Kulturpublizistin und Kuratorin. U.a. Mitarbeiterin der Kulturseite der Tageszeitung Dolomiten (seit 1995), regelmäßige Kuratorin von Ausstellungen des Südtiroler Kulturinstituts und Mitglied des Kulturbeirats der Südtiroler Landesregierung. Zahlreiche Publikationen, Katalogbeiträge und Filmdokumentationen. Maria Hölzl Stifter besuchte die Oberschule in Meran und Padua. Unterrichtstätigkeit an der Mittelschule in Meran. 1991 Beginn des Studiums der Kunstgeschichte, Geschichte und Archäologie an der Universität Innsbruck. 1996 Abschluss des Magisterstudiums mit der Diplomarbeit Sakrale Malerei im Burggrafenamt 1850 -1920. 2000 Abschluss des Doktorats-Studiums mit der Dissertation Nazarener-Historismus, Sakrale Wandmalerei in Südtirol 1820-1914.