Beschreibung
Einzigartig ist das Werk des Zeichners Egon Goldner: Strich um Strich entwickelt der Künstler Stimmungslandschaften in Tusche und Buntstift auf Papier. Gleich einem Seismografen setzt der gelernte Buchdrucker seine Schraffuren aufs Blatt und verbildlicht Eindrücke und Gefühle in konzentrierten Kompositionen als eine Art visuelles Tagebuch. Sein Strich variiert dabei: mal ist er rund und fließend und erinnert an die Wiedergabe von Höhenlinien in der Kartografie, ein andermal nervös und abgehackt, legt sich Schicht für Schicht übereinander zu Zerwürfnissen auf dem Papier. Der Katalog erscheint zur Ausstellung im vorarlberg museum und ist von Kurt Dornig gestaltet. Das Vorwort hat Andreas Rudigier verfasst, in einer Einleitung nähert sich Richard Bösch dem künstlerischen Schaffen seines Kollegen an. Seit drei Jahrzehnten kennen und schätzen sich Egon Goldner und der Vorarlberger Autor Kurt Bracharz, der das Interview führte. Im Mittelpunkt stehen umfangreiche Abbildungen der Zeichnungen des Künstlers sowie eine Porträtserie von Sepp Dreissinger, der Egon Goldner einen Tag lang in Wien begleitet hat.
Autorenportrait
Egon Goldner 1945 in Lustenau geboren, absolvierte er von 1960 bis 1964 eine Buchdruckerlehre und begann im Jahr 1966 mit dem Zeichnen. Nach reger Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland verschwand Egon Goldner Anfang der 1990er Jahre für ein Jahrzehnt von der Bildfläche, zog nach Delhi, Indien, und bereiste von dort aus den ganzen Subkontinent. Während dieser Jahre brach er jeglichen Kontakt zu seiner ehemaligen Heimat ab und stellte auch das Zeichnen ein. Sein Name blieb indes einer kleinen und wertschätzenden Kunstgemeinde im Gedächtnis. 2002 kehrte Goldner nach Wien zurück, widmete sich aber erst im Frühjahr 2014 wieder dem Medium Zeichnung. Seither ist sein Schaffensdrang ungebrochen.