Beschreibung
Die im Dezember 1972 gegründete AutorenEdition repräsentiert ein außergewöhnliches Verlagsvorhaben, das der Schriftsteller Uwe Timm gemeinsam mit anderen schreibenden Kollegen wie Uwe Friesel und Richard Hey initiierte. Geprägt von den Idealen der 68er-Bewegung, verfolgte das Verlagsprojekt in den fast zehn Jahren seines Bestehens das Ziel, gesellschaftspolitische Diskurse und Unterhaltung in der Literatur zu vereinen und demokratische Verlagsprozesse zu etablieren. Christopher Quadt beleuchtet die Ziele und Herausforderungen der AutorenEdition sowie den Einfluss von Timms Tätigkeit als Mitherausgeber und Autor in der AutorenEdition auf seine poetologischen Ansichten und seine realistische Schreibweise in den 1970er-Jahren. Anhand von Archivmaterial sowie der Analyse von Timms frühen poetologischen Essays sowie seinen ersten drei Romanen 'Heißer Sommer', 'Morenga' und 'Kerbels Flucht' gibt die Studie erstmals Einblicke in die Verlagsgeschichte und die praktische Arbeit der AutorenEdition. Auf theoretischer Grundlage der Ideologietheorie Althussers und der marxistischen Ansätze Lefebvres und de Certeaus werden auch Timms Ziele einer Literatur diskutiert, die unterhaltsam und gesellschaftskritisch zugleich sein will.