Beschreibung
Das Buch schildert das Leben Harald Kohlstocks, eines ungewöhnlichen Verwaltungsangestellten der TU Bergakademie Freiberg, der in der DDR erfolgreich wirkte, ohne sich dem System vollkommen auszuliefern. Der Leserschaft werden tiefe Einblicke in die Verwaltung einer DDR-Hochschule gewährt, insbesondere die Organisation des Hochschulbaus und welche Methoden nötig waren, um in der Mangelwirtschaft der DDR eine Universität am Laufen zu halten und auszubauen. So wird beispielsweise beschrieben, welch wichtige Rolle persönliche Beziehungen zur Beschaffung von Material spielten, etwa von Zement, Betonteilen und Treibstoffen. Kohlstock hatte hier Kontakte mit den höchsten Stellen der DDR-Ministerien und zur Treuhand. Anekdotenhaft werden Einzelheiten des damaligen Lebens beleuchtet, die sonst eher selten erzählt werden, eben, wie man trotz der Mängel des Systems Positives zustande brachte. Entstanden ist eine unterhaltsame Biografie, denn Kohlstocks Leben war mit aus heutiger Sicht absurden Situationen gespickt. Dank seiner Tatkraft gelang es Kohlstock, seine Stellung an der Universität auch nach der Wiedervereinigung zu halten. Zuletzt konnte er bei der Einrichtung der Mineralien-Ausstellung 'terra mineralia' in Freiberg ein weiteres Mal seinen Ideenreichtum ausspielen.
Autorenportrait
Prof. Dr. Dietrich Stoyan, geb. 1940 in Berlin-Lichterfelde, Studium der Mathematik in Dresden, Promotion 1967, Habilitation 1975, erfolgreiche Arbeit als Mathematiker an der Bergakademie Freiberg, 1991-1997 ihr Rektor. Veröffentlichungen zur Geschichte der Bergakademie, Autobiografie "In zwei Zeiten" (2013, 2019 englisch). Im Mitteldeutschen Verlag erschien 2015 der Titel "Bergakademische Geschichten".