Beschreibung
Der 156 Kilometer lange Grenzstreifen der Berliner Mauer war bis 1989 vollständig freigeräumt. Nach der Maueröffnung wurden zunächst funktionale Zusammenhänge punktuell wiederhergestellt. Große Brachflächen standen für das Zusammenwachsen Berlins zur Verfügung. Architekten, Planer, Künstler und engagierte Bürger legten eine Vielzahl von Entwürfen, Projekten und Initiativen für die Stadtentwicklung in diesen »Inseln der Leere« vor, die teilweise kontrovers diskutiert wurden.23 Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Ländern und Fachgebieten beschreiben den Umgang mit dem Grenzstreifen der Berliner Mauer nach 1989 und dessen soziale, bauliche und kulturelle Transformation. Sie analysieren Konzepte, Aneignungen und die Interessen der Akteure für verschiedene Abschnitte und Orte, stellen historische Bezüge her und ziehen Schlussfolgerungen im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen.
Autorenportrait
Günter Schlusche, Jahrgang 1950; Studium der Architektur und Stadtplanung in Berlin und London; 1982 bis 1987 Projektmanagement für die IBA Berlin; 1996 Promotion; 1996 bis 2005 Planungs- und Baukoordination für das Denkmal für die ermordeten Juden Europas; seit 2005 Bau- und Planungskoordinator in der Stiftung Berliner Mauer. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Stadtentwicklung, Architektur und zur Erinnerungskultur. Christoph Bernhardt, Jahrgang 1957, Historiker, Studium der Geschichte und Germanistik an der FU Berlin, 1995 Promotion an der TU Berlin, Leiter der Abteilung Historische Forschungsstelle/Wissenschaftliche Sammlungen und Stellv. Direktor des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) in Erkner, gleichzeitig apl. Prof. für Neuere und Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und Mitglied der Historischen Kommission zu Berlin. Publikationen, Forschungsprojekte und Gutachtertätigkeit zur europäischen Stadt- und Umweltgeschichte. Andreas Butter, Jahrgang 1963, Kunsthistoriker, seit 1992 Autor und Ausstellungskurator, freier denkmalpflegerischer Gutachter, Dozent am IES Berlin, Projektmitarbeit an der Stiftung Bauhaus Dessau, dem Institut für Auslandsbeziehungen und der Berlinischen Galerie, 2003 Promotion an der TU Berlin. Seit 2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Historischen Forschungsstelle des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) Erkner, Publikationen zur Stadt- und Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Nach Promotion und Stationen bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, der BTU Cottbus und der ETH Zürich ist Axel Klausmeier seit 2009 Direktor der Stiftung Berliner Mauer. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Denkmalpflege, insbesondere die Geschichte und Bedeutung der Berliner Mauer. Anna von Arnim-Rosenthal, Jahrgang 1983, studierte Politik- und Kulturwissenschaft in Oldenburg, Bremen und Leipzig. Sie arbeitet seit 2007 zur deutschen Teilung, Erinnerungskultur, Denkmalpolitik sowie zum außerschulischen Lernen an historischen Orten und in der Zeitzeugenarbeit. Von 2010 bis 2012 absolvierte sie ein wissenschaftliches Volontariat bei der Stiftung Berliner Mauer, von 2014 bis 2018 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Seit 2018 leitet Anna von Arnim-Rosenthal die East Side Gallery bei der Stiftung Berliner Mauer. Clemens Villinger studierte an der Technischen Universität Dresden und anschließend an der Humboldt-Universität zu Berlin Geschichtswissenschaften. Nach einem Volontariat bei der Stiftung Berliner Mauer arbeitete er bei der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Von 2016 bis 2021 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und assoziierter Doktorand am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam tätig. Villinger promovierte als assoziierter Doktorand am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt. Von 2020 bis 2022 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften.