Beschreibung
Am 7. November 1917 sprach Max Weber in der Schwabinger Buchhandlung Steinike vor liberalen Studenten über "Wissenschaft als Beruf". Seine Rede erfuhr in der Krise der Zeit, deren Radikalisierung sich schon abzeichnete, verschiedenste Resonanzen unter den Intellektuellen. So fragten Karl Löwith, Ernst Robert Curtius und Helmut Plessner mit Weber nach der Zukunft der intellektuell wie ökonomisch entfesselten Moderne. Die in diesem Band neben dem legendären Aufsatz Webers versammelten Texte seiner Zeitgenossen rufen dessen Gedanken zur "Entzauberung der Welt" wach, die angesichts ideologischer Weltanschauungen auch heute herausfordern, über Reichweite und Grenzen rationalen Handelns nachzudenken. Der vorliegende von Matthias Bormuth herausgegebene Band ruft eine Debatte und ihre auch heute noch gültigen Argumente in Erinnerung, die zeigen, dass bereits vor 100 Jahren die Wissenschaft in ähnlicher Weise wie heute unter Druck stand.
Autorenportrait
Max Weber (1864-1920) war ein deutscher Soziologe und Nationalökonom. Seine Theorien und Begriffsprägungen hatten maßgeblichen Einfluss auf die Anfänge der Soziologie sowie die gesamten Kultur- und Sozialwissenschaften des 20. Jahrhunderts. Zu seinen bedeutendsten Werken zählt die 1904/05 erschienene Untersuchung Die protestantische Ethik und der »Geist« des Kapitalismus.