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Friendly Fire & Forget

Texte

Tyradellis, Daniel / Blumenstein, Ellen
Erschienen am 01.06.2015
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783957571694
Sprache: Deutsch
Umfang: 240
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

'Fire and Forget' ist ein Begriff aus dem Militärjargon. Er bezeichnet Waffen, die vom Soldaten aus sicherer Distanz ausgelöst werden und dann eigenständig ihr Ziel erreichen. Das KW Institute for Contemporary Art in Berlin nimmt dieses Motiv zum Anlass für eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst, die sich mit der Faszination und dem Schrecken von (Waffen-)Gewalt auseinandersetzt. Sie fragt nach den Affekten, die Waffen auslösen, ebenso wie nach der Notwendigkeit von Gewalt zur Verhinderung neuer Konfl ikte oder der Beendigung bereits bestehender. Sie beschäftigt sich mit dem Potenzial von Kunst der Gegenwart, verdrängte Gewalt ins Bewusstsein zu rufen und damit zukünftige Eskalationen zu verhindern - oder im Gegenteil auch zu befördern. Begleitend dazu versammelt 'Friendly Fire & Forget. Texte' Originalbeiträge von zeitgenössischen Schriftstellern, in denen sie sich mit der Ambivalenz von Waffen und der von ihnen ausgehenden Gewalt auseinandersetzen. Kriegsfotografi en aus der Sammlung Martin Dammann/Archive of Modern Confl ict ergänzen die Originalbeiträge von Ulrike Draesner, Christoph Peters, Wladimir Kaminer, Katrin Passig, Oliver Rohe, Mark von Schlegell, Frank Witzel u. a.

Autorenportrait

Daniel Tyradellis, geboren 1969, Philosoph und Kurator, war langjähriges Mitglied des DFG-Graduiertenkollegs »Codierung von Gewalt im medialen Wandel«. Er bewegt sich in seinen Arbeiten programmatisch an der Grenze zwischen Wissenschaft und Kunst. Seine international beachteten Ausstellungen versteht er als Experimente eines Denkens im Raum, die Fragestellungen einer breiteren gesellschaftlichen Diskussion öffnen. Ellen Blumenstein, geboren 1976 in Witzenhausen, arbeitete von 1998 bis 2005 als Kuratorin für das KW Institute for Contemporary Art, das sie seit 2013 leitet. Sie war Mitglied des Kollektivs The Office und Gründerin des Projektraums Salon Populaire. Sie kuratierte u. a. das Ausstellungsprojekt Zur Vorstellung des Terrors. Die RAF-Ausstellung (mit Klaus Biesenbach, Felix Ensslin, 2005) und den isländischen Pavillon der 54. Biennale di Venezia. Francis Nenik, 1981 geboren, wuchs in einem kleinen sächsischen Dorf auf und lebt heute abwechselnd in Leipzig und seinem Heimatort. Sein Debütroman »XO« erschien im Jahr 2012. Es folgten weitere Romane und erzählende Sachbücher. Zuletzt erschien bei Spector Books »Seven Palms. Das Thomas-Mann-Haus in Pacific Palisades« sowie bei Voland & Quist seine »Reise durch ein tragikomisches Jahrhundert«. Christoph Peters wurde 1966 in Kalkar geboren. Nach dem Abitur studierte er Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe, unter anderem bei Horst Egon Kalinowski und Günter Neusel, zuletzt als Meisterschüler von Meuser. Sein erster Roman Stadt Land Fluß erschien 1999 und erregte großes Aufsehen. Er hat bislang fünf Romane (darunter Tuch aus Nacht, Ein Zimmer im Haus des Krieges, Mitsukos Restaurant) und mehrere Bände mit Erzählungen veröffentlicht. Seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem aspekte-Literaturpreis und dem Rheingau-Literaturpreis. Sein letzter Roman Wir in Kahlenbeck war für den Deutschen Buchpreis 2012 nominiert. Peters lebt und arbeitet in Berlin. Andreas L. Hofbauer, 1967 in Wien geboren, ist Philosoph, Schriftsteller, Psychohistoriker und Übersetzer. Oliver Rohe, geboren 1972 als Sohn eines deutschen Vaters und einer libanesischen Mutter, wuchs in Beirut auf. Nach einem Jurastudium in Paris veröffentlichte er 2003 seinen ersten Roman Défaut d'origine und gründete u.a. mit Mathias Enard und Maylis de Kerangal 2004 die Zeitschrift und den Verlag Inculte. Seine Bücher sind ins Englische und Italienische übersetzt, Rohe lebt in Paris. Mark von Schlegell, geb. 1967 in New York, ist Science Fiction-Autor und Kulturkritiker. Er veröffentlichte Drehbücher, Romane und Theaterstücke sowie Essays und Kunstkritiken in verschiedenen Kunstmagazinen. Heute lebt er in Köln.