Beschreibung
Dieses Buch gedenkt der Opfer einer medizinischen Einrichtung für Kinder und Jugendliche, die vom Sommer 1941 bis zum 8. Mai 1945 die NS-Ideologie der Vernichtung unwerten Lebens radikal umsetzte: die Städtische Nervenklinik für Kinder in Berlin-Wittenau. Erstmals werden vollständig alle Namen sowie die Lebensdaten der Patienten genannt, die hier getötet wurden. Ausgewählte Kinderzeichnungen, die im Rahmen der Aufnahmeuntersuchungen entstanden, sowie Auszüge aus Pflegeberichten tragen dazu bei, die Opfer in den Fokus der Betrachtung zu stellen. Einleitend erläutert ein Aufsatz die Geschichte der Krankenanstalt mit ihren Patienten, und an einem Fallbeispiel wird deutlich, wie ein junger Mensch mit Trisomie 21 den Ärzten des Eichborndamm ausgeliefert war.
Autorenportrait
Cornelia Gerner, Dr. phil., studierte in München und Bamberg im Hauptfach Kunstgeschichte, Promotion in Berlin, 2000 bis 2022 Leiterin des Fachbereichs Kunst und Geschichte in Berlin-Reinickendorf und Leiterin des Museums Reinickendorf. Schwerpunktsetzung auf Gedenkarbeit und Themen zum Nationalsozialismus wie die Einrichtung von Gedenkorten, Ausstellungen und Veröffentlichungen.