Beschreibung
Der jüngste Sohn einer armen Bauernfamilie war klug, klein und zierlich und so gar nicht geschaffen für die Arbeit auf dem Hof. Seine Eltern geben ihn als Altardiener zum Priester in den Tempel. Er lernt viel, und er malt viel, aber immer nur Katzen und das überall. Das wird dem alten Priester zu viel. Er schickt ihn fort und gibt ihm einen einzigen, prophetischen Rat mit auf den Weg: "Vermeide größe Räume in der Nacht, halte dich an kleine." Auf sich selbst gestellt, erlebt er ein großes Abenteuer und wird zum Helden. In einem nächtlich beleuchteten, menschenleeren Tempel bemalt der Junge die staubigen Wände mit Katzen. Überwältigt von Müdigkeit verkriecht er sich in einen kleinen Wandschrank, so wie es sein Lehrmeister ihm riet. In der Nacht erwacht er von furchtbarem Lärm, traut sich aber erst nach Sonnenaufgang aus seinem sicheren Versteck. Was er erblickt, zeugt von einem erbitterten Kampf. Die Katzen, die er malte haben den rattenhaften Dämon besiegt. Der Fluch des Tempels ist gebrochen und der Junge wird ein berühmter Maler über Zeit- und Landesgrenzen hinweg.
Autorenportrait
Als Schriftsteller prägte Lafcadio Hearn, der große Vermittler zwischen den Kulturen, das westliche Bild von Japan im beginnenden 20. Jahrhundert entscheidend. Er wurde nicht nur in unzählige Sprachen übersetzt, sondern insbesondere auch im deutschsprachigen Raum geschätzt. 1850 auf der griechischen Insel Lefkas als Sohn des britischen Militärarztes Charles B. Hearn und seiner griechischen Frau Rosa geboren, brachten ihn die Eltern schon mit zwei Jahren zu seiner Großtante Justine nach Dublin. Ab 1863 besuchte er das St. Cuthbert's College in England. Hearn erblindete bereits als Jugendlicher fast völlig durch einen Unfall.