Beschreibung
Die neuen progressiven sozialen Bewegungen sind seit den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts immer wieder Impulsgeber für politische Veränderungen gewesen. Sie unterscheiden sich von politischen Parteien durch ihre zeitliche und/oder thematische Begrenztheit, ihren Anspruch auf Basis-Demokratie, und sie sind transnational bzw. international verortet. Ihr Erfolg ist aber zugleich auch ihr Scheitern: Weder können sie Erfahrungen generieren noch längerfristige Konzepte gesamtgesellschaftlicher Emanzipation verfolgen. Das Buch erzählt über die 68er-Bewegungen, die Frauen-, Umwelt-, Friedensbewegungen und die Antiglobalisierungsbewegungen. Es versucht, ihre Spezifi k darzustellen und die gegenseitige Beeinfl ussung zwischen den Bewegungen und der institutionellen Politik der Europäischen Union und der UNO aufzuzeigen. Der letzte Teil des Buches skizziert die Europäisierung der Gewerkschaftsbewegungen. Ausgerechnet der großen alten Schwester der progressiven sozialen Bewegungen gelang es trotz der großen nationalen Unterschiede eine genuin transnationale europäische Organisation - den Europäischen Gewerkschaftsbund - zu schaffen, der seit seiner Gründung 1973 den Kampf um die soziale Dimension Europas aufgenommen hat. Bleibt die Frage, wie sich eigentlich die politischen Parteien zu den progressiven sozialen Bewegungen und zur Transnationalisierung verhalten. Eine Chronologie der sozialen Bewegungen von Anfang der sechziger Jahre bis heute ergänzt die Texte des Bandes.